Anklage zu Anschlag auf Bochumer Schule Synagoge in Dortmund soll erst das Ziel gewesen sein

Brandanschlag : Synagoge in Dortmund soll das erste Ziel gewesen sein
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Nach einem Brandanschlag an einer Schule neben der Bochumer Synagoge hat die Bundesanwaltschaft einen Mann wegen versuchter Brandstiftung und versuchter Anstiftung zu einer schweren Brandstiftung angeklagt.

Der Deutsch-Iraner soll im November einen Brandsatz auf das Schulgebäude geworfen haben, das unmittelbar an die dortige Synagoge angrenzt, teilte die Anklagebehörde am Donnerstag (11.5.) in Karlsruhe mit.

Der Mann hatte den Ermittlungen zufolge zuvor von einem Mittelsmann im Iran, der „im Auftrag nicht näher bekannter staatlicher iranischer Stellen“ gehandelt habe, die Anweisung zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Nordrhein-Westfalen bekommen.

Der Angeklagte sei zunächst davon ausgegangen, dass es sich um die Synagoge in Dortmund handele, und habe einen Bekannten am 16. November aufgefordert, mit ihm das Gebäude in der östlichen Innenstadt mit einem sogenannten Molotowcocktail in Brand zu setzen. Der Bekannte habe aber abgelehnt.

Plan für Bochum konkretisiert

Der Auftraggeber habe dem Beschuldigten als konkretes Anschlagsziel dann die Synagoge in Bochum genannt, teilte die Bundesanwaltschaft mit. „Von einem Angriff gegen die gut überwachte Synagoge in Bochum selbst sah der Angeschuldigte aus Furcht vor Entdeckung ab.“

Er sitzt in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht Düsseldorf muss jetzt entscheiden, ob es die Anklage vor dem Staatsschutzsenat zulässt.

Mit Material von dpa

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