Zwei Tage nach dem SEK-Einsatz in einem Evinger Fitnessstudio nennt die Polizei Dortmund erste Details zu den beteiligten Personen. Zwei Männer sind am Montag (5.6.) bei einem eskalierten Streit so schwer verletzt worden, dass sie stationär behandelt werden müssen. Unter anderem haben beide Personen Schnittverletzungen davon getragen.
Einer der Männer konnte das Krankenhaus am Dienstag bereits verlassen. Bei dem verbliebenen Patienten soll es sich um den „vermeintlichen Aggressor“ handeln, wie Polizeisprecher Gunnar Wortmann sagt. Dieser Mann ist es nach bisherigem Ermittlungsstand also, der zuerst jemanden angegriffen hat.
Fünf Männer sind insgesamt festgenommen worden, die alle zuvor schon polizeilich bekannt waren. Es handele sich offenbar um einen Streit innerhalb einer kriminellen Gruppe, die Beteiligten kannten sich. Um Organisierte Kriminalität handele es sich aber nicht.
Besonders ungewöhnlich ist eine der Tatwaffen, die sichergestellt worden ist: ein kleines Beil. Außerdem seien Hantelstangen und andere Fitnessgeräte bei dem Kampf im Fitnessstudio eingesetzt worden. Ob sich die Beteiligten zufällig vor Ort trafen oder jemand von ihnen die anderen bewusst aufgesucht hat, ist bislang nicht sicher bekannt. „Eine verletzte Person gab an, dass sie in dem Studio gezielt angegriffen worden sei“, sagte Wortmann bereits am Montag.
Zweites Probetraining
Mittags gegen 13.30 Uhr sind die Besucher des Fitnessstudios an der Gewerbeparkstraße in Eving plötzlich aneinander geraten. Nach Angaben des Filialleiters seien alle fünf Beteiligten gekommen, um jeweils ein zweites Probetraining zu absolvieren. Zunächst hätten vier von ihnen die Räumlichkeiten gemeinsam betreten.
Nur wenige Sekunden nachdem der Nachzügler den Umkleideraum betreten habe, sei dort ein wilder Tumult ausgebrochen. Mehrere Personen seien kämpfend aus der Umkleide ins Studio gestolpert. „Ich konnte nicht unterscheiden, wer da mit wem kämpfte“, sagte der Filialleiter.
Keine Untersuchungshaft
Einer der Männer sei dann auf ihn zugekommen, habe eine tiefe Schnittwunde am Arm gezeigt und gebeten, einen Krankenwagen zu rufen. Zuvor hatte der Fitnesstrainer bereits die Polizei alarmiert.
Spezialkräfte der Polizei durchsuchten das Gebäude, die Straße wurde weiträumig abgesperrt. Auch ein Hubschrauber war wegen der zunächst unklaren Lage im Einsatz, um einen Überblick aus der Luft zu bekommen.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Gründe, die Untersuchungshaft rechtfertigen, habe man nicht gesehen. Deshalb sind alle Beteiligten nach der vorläufigen Festnahme inzwischen wieder auf freiem Fuß.
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