Im Nachgang zu den Demonstrationen aus dem linken und rechten Spektrum am Samstag (26. April) in Dortmund hat es eine gewalttätige Auseinandersetzung zwischen beiden Lagern gegeben. Das bestätigt ein Sprecher der Polizei-Leitstelle auf Anfrage Sonntagmorgen.
Gegen 23 Uhr sei es in der Nordstadt zum Aufeinandertreffen zwischen neun Personen aus dem linken und drei Personen aus dem rechten Lager gekommen, so der Sprecher. In einer später am Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung wird die Polizei präziser: Die Gruppe aus dem linken Spektrum habe die Rechten (eine 20-jährige Frau sowie ein 26 und ein 29 Jahre alter Mann) an der Bornstraße angegriffen.
Mehrere Angreifer sollen das Trio mit Flaschen beworfen, getreten und mit Reizgas besprüht haben. Die Frau und zwei Männer seien durch leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.
Einsatz im Café Nordpol
Zeugen beobachteten die Tat und alarmierten die Polizei. Sie hatten auch gesehen, dass die Tatverdächtigen aus dem linken Spektrum in das Café Nordpol flüchteten. Mit vielen Einsatzkräften eilte die Polizei zur linken Szenekneipe an der Bornstraße. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft betraten die Beamten das Lokal, um die Tatverdächtigen ausfindig zu machen und Beweise zu sichern. Wegen zeitlicher Dringlichkeit, also „Gefahr im Verzuge“, konnte laut Polizei auf einen schriftlichen, richterlichen Durchsuchungsbeschlusses verzichtet werden.
Die Polizisten stellten Personalien der Tatverdächtigen für Strafanzeigen wegen Körperverletzung fest. Während der Durchsuchung sei eine Polizistin beleidigt worden. Dazu leiteten die Beamten ein Strafverfahren ein. Später in der Nacht seien zudem Personen des vermutlich linken Spektrums bei Sachbeschädigungen durch Farbschmierereien beobachtet worden, schreibt die Polizei. Um 2 Uhr war der Einsatz beendet.

Auch gegen die drei verletzten Personen aus dem rechten Spektrum wird ermittelt. Laut Polizei kommen sie als Verdächtige für eine Körperverletzung in Betracht, die sich am Samstag während einer Demo ereignete. Der Staatsschutz ermittelt.
Am Samstag hatte es in Dortmund mehrere Demonstrationen gegeben. Zunächst war eine Demo von Nationalisten, Querdenkern, Rechtsextremen angemeldet worden. In der Spitze 800 Teilnehmende zogen unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ durch die Innenstadt. Als Reaktion formierte sich linker Gegenprotest. Personen aus dem linken Spektrum blockierten unter anderem den Wall mit einer Sitzblockade.