Im Inneren des Hauses werden derzeit Wände herausgerissen, um den Grundriss komplett zu verändern.

© Andreas Schröter

„Es war furchtbar“: An ehemaligem Schandfleck in Eving tut sich einiges

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Die katastrophalen Verhältnisse im und an einem Haus in Eving ärgerte viele Jahre lang Politiker und Anwohner. Nun soll sich an diesem ehemaligen Schandfleck einiges ändern. Das sind die Pläne.

Eving

, 13.02.2021, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einer der schlimmsten Schandflecke in Eving war über viele Jahre hinweg das Haus auf der Ecke Bergstraße/Schillstraße mit der offiziellen Adresse Bergstraße 23.

Vor etwa drei Jahren hat die Firma Immobilien Oxygen mit Sitz an der Herderstraße in der Nordstadt das Haus gekauft und ist nun dabei, es zu einem modernen Wohn- und Geschäftshaus umzubauen.

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Oxygen-Mitarbeiter Ercan Bilgic sagt: „Es war furchtbar. Wir waren im Grunde drei Jahre lang damit beschäftigt, nur den Müll, der sich dort in den Jahren zuvor angesammelt hatte, rauszubringen.“ Bis zu 200 Menschen aus Bulgarien und Rumänien - Sinti und Roma - seien zeitweise dort gleichzeitig gemeldet gewesen.

„Aber“, so Bilgic, „anwesend waren meist viel mehr.“ Im Erdgeschoss hatten sie nach seinen Angaben eine Art Kirchenraum eingerichtet, den bei religiösen Feiern am Wochenende viele Menschen auch aus weiter entfernten Gegenden aufsuchten.

Ercan Bilgic von der Firma Oxygen-Immobilien möchte das Haus an der Bergstraße 23 erhalten, obwohl seinen Angaben zufolge ein Abriss und Neubau billiger wäre.

Ercan Bilgic von der Firma Oxygen-Immobilien möchte das Haus an der Bergstraße 23 erhalten, obwohl seinen Angaben zufolge ein Abriss und Neubau billiger wäre. © Andreas Schröter

Immer wieder hatten sich die Anwohner im Umfeld über Berge von Müll beklagt, die sich auf dem Gelände stapelten. Von einem großen Rattenbefall war genauso die Rede wie von lose an der Fassade herabhängenden Stromkabeln oder Bewohnern, die ihren Müll einfach aus den Fenstern warfen oder Passanten auf den Kopf spuckten.

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Nun ist eine Kernsanierung des Gebäudes, das früher als hässlicher Betonklotz wahrgenommen wurde, im Gange. Ganze Wände werden herausgeschlagen und Grundrisse verändert. Ein Kamin, der von oben bis unten durch das gesamte Gebäude verläuft, wird entfernt.

Geplant sind auf insgesamt 1770 Quadratmetern 26 Wohnungen zwischen zweieinhalb und viereinhalb Zimmern Größe. Im Erdgeschoss könnte es entweder ein Büro oder auch ein Café geben. Auch ein Aufzug ist geplant. Für das Dach habe er eigentlich Dachterrassen vorgesehen, sagt Bilgic. Das habe die Stadt ihm jedoch nicht erlaubt.

In der Außenwahrnehmung galt dieses Gebäude immer als "hässlicher Betonklotz". Das soll sich ändern

In der Außenwahrnehmung galt dieses Gebäude immer als "hässlicher Betonklotz". Das soll sich ändern. © Andreas Schröter

Bilgic kalkuliert mit Kosten in Höhe von einer Million Euro, aber das könne leicht auch noch mehr werden. „Neu bauen wäre günstiger“, sagt er, „aber wir finden es schöner, Altes zu erhalten.“

Ein Teil des Gebäudes, an das später Anbauten gebaut wurden, stammt aus dem Jahre 1904, steht aber nicht unter Denkmalschutz. Mitte oder Ende 2022 soll alles fertig sein.

Aber das sicher vorherzusagen, sei momentan schwierig, weil wegen der Corona-Krise derzeit immer nur eine begrenzte Anzahl von Handwerkern gleichzeitig in dem Gebäude arbeiten dürfen. Auch sei es nicht einfach, überhaupt Handwerker zu bekommen.

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Oxygen Immobilien ist nach eigenen Angaben auf der Website des Unternehmens 2012 ins Immobiliengeschäft eingestiegen und hat seither schon einige Altbauten zum Beispiel in der Nordstadt saniert.

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