Mysteriöse Warteliste irritiert Dortmunder Stadtteil Keine Chance auf einen Seniorenheim-Platz?

Warteliste irritiert Huckarder: Keine Chance auf Seniorenheim-Platz?
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Stephan Schaeper ist seit 14 Jahren Leiter des Altenzentrums St. Antonius in Dortmund-Huckarde. Seit geraumer Zeit, berichtet er, kämpfe das Seniorenheim mit einem kuriosen Problem. „Unser guter Ruf steht uns im Weg“, sagt der Heimleiter.

Dafür sorge ein Gerücht, das sich im Stadtteil hartnäckig halte, sagt Stephan Schaeper. „Es heißt, dass man wegen einer langen Warteliste bei uns keine Chance auf einen Heimplatz hat.“ Der Effekt: Obwohl das Interesse groß sei, blieben Anfragen wegen dieser vermeintlichen Aussichtslosigkeit aus, so Schaeper. Für ihn und sein Team sei es deshalb mitunter gar nicht so einfach, zeitnah ein frei gewordenes Zimmer wieder neu zu belegen.

Stephan Schaeper weiß: Vor allem Senioren in Huckarde wünschen sich, ihren Lebensabend im Altenzentrum St. Antonius an der Rahmer Straße 47 mitten im Ortszentrum zu verbringen. Man blicke auf eine lange Tradition zurück und einige Bewohner wohnten hier bereits in der zweiten und dritten Generation. Das Altenzentrum St. Antonius wurde im Juni 1907 eröffnet, zunächst als Naherholungsheim für Ordensschwestern.

Der Heimleiter räumt ein, dass man durchaus eine Warteliste führe, doch die sei keineswegs so lang, dass neue Bewerber keine Chancen hätten. Im Gegenteil: Nicht jeder, der auf der Liste steht, sei ein ernsthafter Bewerber oder wolle gar sofort einziehen. „Deshalb wird diese Liste auch nicht chronologisch abgearbeitet.“

Stephan Schaeper leitet das Altenzentrum St. Antonius.
Heimleiter Stephan Schaeper macht Interessenten Mut, sich im Altenzentrum St. Antonius für einen Heimplatz zu bewerben. © Beate Dönnewald

Voraussetzung für ein freies Zimmer sei, so schmerzlich es ist, dass eine Bewohnerin oder ein Bewohner verstirbt, so der Heimleiter. In den seltensten Fällen würden die Senioren umziehen. „Auszüge habe ich in meiner gesamten Zeit hier nicht erlebt“, berichtet Schaeper.

Nach einem Todesfall werde die Warteliste „abtelefoniert“. Dabei stelle sich dann oft auch heraus, dass Interessenten bereits einen anderen Heimplatz haben, verstorben oder mit den Kindern in eine andere Stadt gezogen sind. „Viele streuen ihre Bewerbungen und stehen auf mehreren Listen.“ Oft seien 20 oder mehr Anrufe für einen Neu-Bezug nötig.

Das Altenzentrum St. Antonius liegt in Dortmund-Huckarde.
Das Altenzentrum St. Antonius in Dortmund-Huckarde ist beliebt, trotzdem sind Interessenten zurückhaltend. Das liegt an einem hartnäckigen Gerücht. © Beate Dönnewald

Früh um Heimplatz kümmern

Deshalb stellt Stephan Schaeper klar: An der Aussage „Im Altenzentrum St. Antonius brauchst du es gar nicht zu probieren, dort kriegt man keinen Platz“ ist nichts dran. Er appelliert vielmehr, sich frühzeitig zu melden und beraten zu lassen – was im Übrigen für jedes Seniorenheim gelte.

Denn es sei ein großer Vorteil, wenn im Vorfeld alle erforderlichen Unterlagen (etwa ärztliche Unterlagen, Bescheid der Pflegekasse, Pflegedokumentationen, Vollmachten etc.) vorlägen. Im Altenzentrum St. Antonius, das über 80 Einzel- und zehn Doppelzimmer sowie zehn altengerechte Wohnungen verfügt, können für die Beratung Termine mit den beiden Aufnahmemanagerinnen vereinbart werden (Tel. 0231/31501-0).

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