Mit einer Zange ausgerüstet, zieht Anke Ulke los. Dass die Menschen auch bei der akuten Trockenheit ihre Zigarettenkippen in die Landschaft werfen, kann sie nicht nachvollziehen.

Mit einer Zange ausgerüstet, zieht Anke Ulke los. Dass die Menschen auch bei der akuten Trockenheit ihre Zigarettenkippen in die Landschaft werfen, kann sie nicht nachvollziehen. © Britta Linnhoff

Akute Waldbrandgefahr: Und trotzdem fliegen die Kippen im Rombergpark ins Gebüsch

rnRombergpark

Seit Jahren sammelt Anke Ulke Kippen bei ihrer Laufrunde im Rombergpark. Das achtlose Wegwerfen regt sie auf. Dass die Leute das auch bei der akuten Trockenheit tun, macht sie fassungslos.

Brünninghausen

, 20.07.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Anke Ulke ist ein Dauergast im Rombergpark. Regelmäßig dreht sie hier ihre Laufrunden. Anders als andere Läufer zieht sie nicht nur ihre Laufsachen an, sondern nimmt auch Zange und Beutel mit: Ein kurzer Zwischenstopp, ein großer Schritt, und wieder ist eine Zigarettenkippe eingesammelt. „Sich ärgern bringt ja nichts, also sammle ich“, sagt sie.

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Dass die Menschen das aber auch angesichts der aktuellen Hitze und Trockenheit der Böden und der Waldbrandstufen vier und fünf weiter gedankenlos tun, macht sie einigermaßen fassungslos: „Ich kann das nicht verstehen, dass so viele Leute noch immer nicht aufwachen“, sagt Ulke.

Wind wirbelt Staub von den Wegen

An diesem heißen Juli-Vormittag weht ein bisschen Wind. Wie trocken die Böden sind, zeigt die Staubwolke, die das Lüftchen aufwirbelt. Der Rhododendron am Wegesrand sieht aus, als würde er es nicht mehr lange machen; nur wenige Blätter, und die hängen schlaff hinunter. Den ganzen Park kann man halt nicht gießen.

Die Sumpfzypressen stehen inzwischen auf dem Trockenen. Das Wasser ist weg.

Die Sumpfzypressen stehen inzwischen auf dem Trockenen. Das Wasser ist weg. © Britta Linnhoff

Der Sumpfzypressenteich nebenan mit einer Fläche von gut 3000 Quadratmetern, der mit seinem Bestand von mehreren Sumpfzypressen als Naturdenkmal gilt, liegt trocken. Mit Sumpf ist da gar nichts mehr. Und trotzdem findet Ulke an benachbarten Bänken und Unterständen auch an diesem Tag – mitten im trockenen Rindenmulch – weggeworfene Zigarettenkippen. „Wenn da eine nicht richtig aus ist“, sagt Anke Ulke und schüttelt den Kopf.

Inzwischen hat sie Briefe an die Parteien auf Bundesebene angeschrieben und ihr Anliegen nach mehr Achtsamkeit im Park formuliert. Wünschen würde sie sich mehr Kontrollen und Hinweise auf akute Waldbrandgefahr, zum Beispiel durch Schilder. Gut vorstellen kann sie sich auch „sommerliche Rauchverbote“ in Parks und Wäldern.