Viele würden auch nett fragen, dezent um eine Gabe bitten - das räumen die Händler vom Wochenmarkt in der Dortmunder Innenstadt ein. Aber: Das Problem mit aggressiven Bettlern werde derzeit immer größer, heißt es von vielen.
Gerade Kunden, die älter und schwächer wirkten, seien im Fokus. Oft handele es sich um Drogenabhängige, denen es nicht um etwas zu essen gehe, sondern nur um Bargeld geht, heißt es vor Ort. Ein großes Problem aus Sicht der Stadt? Und was kann man tun? Hier gibt es Antworten - auch von der Polizei.
Ist Betteln überhaupt erlaubt auf dem Wochenmarkt?
Nein, im Gegenteil. Stadtsprecher Maximilian Löchter weißt auf Paragraf 9 der Wochenmarktsatzung hin. Darin heißt es: „Es ist auf den Wochenmärkten während der Veranstaltungsdauer insbesondere unzulässig zu betteln oder zu hausieren oder sich in betrunkenem Zustand dort aufzuhalten.“
Weiß die Stadt vom Problem?
Ja, das sei dem Ordnungsamt bekannt, unterstreicht Löchter. Vor allem der Hauptmarkt in der Dortmunder Innenstadt sei betroffen, zumindest deutlich stärker als die vielen Wochenmärkte in den Stadtteilen.
Normalerweise erfahre man durch die Markthändlerinnen und Markthändler von konkreten Situationen, „wenn sich aggressiv auftretende Bettelnde auf dem Markt befinden“.
Was kann die Stadt dann tun?
Für die Stadt sind „Marktaufsichten“ im Einsatz. Sie „können im Rahmen ihrer Befugnisse einen Platzverweis anordnen“, so Löchter. Aus Sicht der Stadt habe das „in der Vergangenheit ausgereicht, um die bettelnden Personen vom Marktgelände zu führen“.
Nur in wenigen Einzelfällen seien „Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt worden“. Man wolle „durch eine möglichst hohe Präsenz der Marktaufsichten“ sicherstellen, „dass dies nur in Ausnahmefällen geschieht“.
Und falls das nicht ausreicht und ich belästigt werde: Was mache ich dann?
Egal, ob Kunde, Markthändler oder auch nur Passant, der über den Wochenmarkt gehe - jeder könne „die Marktaufsichten auf bettelnde Personen oder sonstige Belästigungen hinweisen“. Dem werde dann „sofort nachgegangen“.
Die zuständigen Marktangelegenheiten-Mitarbeiter des Ordnungsamtes erreicht man übrigens unter der Telefonnummer 0231/50-22985 und per E-Mail anmarkt@stadtdo.de.
Hilfe sagt auch die Polizei zu. Wenn man Beamte vor Ort sehe, könne man sie auf die Belästigung hinweisen. Ansonsten sei die 110 immer eine Option, so Polizeisprecher Peter Bandermann.
Aber bis jemand da ist, das dauert doch. Gibt es schnellere Hilfe?
Man könne andere Menschen ansprechen oder um Hilfe bitten, so Bandermann. Oder Schwächeren mit Zivilcourage zur Seite stehen. Ansonsten helfe oft auch schon, „mental durchzuatmen“, sich nicht einschüchtern zu lassen und sich von der bettelnden Person wegzudrehen.
Ärger mit Bettlern bei Dortmunder Markthändlern: „Mit den Drogenabhängigen ist es extrem“
Neuer Stand am Wochenmarkt: Bei Torben Gayk (25) kommt selbst das Wiener Würstchen aus der Nachbarsc
Immer mehr Taschendiebstähle auf Dortmunder Wochenmarkt: Diebe treten anders auf, als man denkt