Heiner Garbe, wie Matthias Helferich, Dortmunder Bundestagskandidat für die AfD, bezeichnet seinen Parteifreund als „lupenreinen Demokraten“. © Schütze (A)

Bundestagswahl 2021

AfD keilt nach Nazi-Vorwurf zurück: „Feige Polit-Schreier der Altparteien“

Nach der Nazi-Chat-Affäre wird der Ton schärfer zwischen der Dortmunder AfD und den übrigen Parteien im Bundestagswahlkampf. Jetzt hat sich der zweite AfD-Kandidat Heiner Garbe geäußert.

Dortmund

, 06.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Worte, mit denen der Dortmunder AfD-Bundestagskandidat Heiner Garbe dem anderen Dortmunder AfD-Kandidaten Matthias Helferich nach der „Nazi-Affäre“ beispringt, sind nicht zimperlich: „Feige Polit-Schreier der Altparteien setzen Wahlkampfbühnen ohne AfD durch“, schreibt er über seine Stellungnahme.

Wie berichtet, haben die Bundestagskandidaten der anderen Parteien CDU, SPD, Grüne, FDP und Die Linke öffentlich erklärt, sich aufgrund des bekannt gewordenen, nicht öffentlichen „Nazi-Chats“ von Helferich nicht mehr gemeinsam mit der AfD auf ein Podium zu setzen.

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Anstatt sich sachlich und demokratisch offensiv mit unterschiedlichen Politikentwürfen live vor den Bürgern mit der AfD auseinanderzusetzen, so Garbe, werde „eine innerparteilich inszenierte Intrige gegen unseren Dortmunder Direkt- und Listenkandidaten Matthias Helferich jetzt auch in Dortmund von den Altparteien in Szene gesetzt“. Garbe spricht von „billiger Wahlkampf-Hetze statt offenem Schlagabtausch vor Publikum“.

„Der totale AfD-Boykott“

Es gebe weder einen Nazi unter den beiden Dortmunder Direktkandidaten Heiner Garbe und Matthias Helferich, noch einen „Nazi-Skandal“. „Was es gibt, ist eine persiflierend lose Bemerkung in einem privaten Chat und die ist Jahre alt. Hätte nicht unbedingt so gesagt werden müssen. Aber so vieles muss nicht in privaten Unterhaltungen gesagt werden, wird es aber ständig“, verteidigt Garbe seinen Parteifreund.

„Der totale AfD-Boykott wird also gerade ausgerufen“, keilt Garbe gegen die anderen Kandidaten und fragt gleichzeitig, was daran neu sei. „Das machen die CDU und andere doch weitgehend schon seit Jahren so im Stadtrat“, sagt Garbe, der wie Helferich auch Dortmunder Ratsmitglied ist. „Eine Mischung aus politischer Feigheit und fachlicher Unzulänglichkeit“ ließen viele Vertreter der anderen Parteien immer wieder die offene Bühne mit der AfD scheuen.

„Ehrenmann und lupenreiner Demokrat“

Garbe bezeichnet Helferich, der mal CDU-Mitglied war, als „einen Ehrenmann und lupenreinen Demokraten“ und seine Kontrahenten als „mutlose Diskutanten“ und „Hasenfüße“, für die es attraktiver sei, „mit wohlfeilen Extremismus-Tiraden eine demokratische AfD zu diskreditieren, anstatt sich demokratisch einer offenen Debatte zu stellen.“ Er sei sicher, dass Wähler dieses Verhalten nicht goutieren werden. Garbe: „Für ,Feigheit vor dem Feind‘ hatte man hierzulande übrigens noch nie Verständnis!“

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