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AfD-Boykott: Hut ab für den Mut der Dortmunder Parteien
Contra
Sollten die Dortmunder Bundestagskandidaten mit den Konkurrenten von der AfD, Helferich und Garbe, auf großer Bühne debattieren? Nein, findet unsere Autorin. Aus guten Gründen.
Egal ob Matthias Helferich oder Heiner Garbe auf dem Podium sitzt – die Kandidaten der anderen Parteien tun gut daran, Diskussionsrunden mit AfD-Beteiligung abzusagen; denn für beide, Garbe und Helferich, gilt: Es geht ihnen nicht um Sachthemen, sondern um kalkulierte Provokationen.
Daran könnte man sich als überzeugter Demokrat oder überzeugte Demokratin noch abarbeiten, doch Matthias Helferich hat mit seinen umstrittenen Chats eine rote Linie überschritten und sich ins politische Abseits gestellt.
Sein Parteifreund Garbe hat sich nicht etwa davon distanziert, sondern ihm den Rücken gestärkt, nennt ihn „einen lupenreinen Demokraten“ – einen Mann, den viele des eigenen Bundesvorstands aus der Partei werfen wollen. Aus einer Partei, die in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Klare, konsequente Haltung
Die Kandidaten von CDU, SPD, Grünen, FDP und Die Linke zeigen eine klare, konsequente Haltung. Sie sind nicht bereit, den Gegnern der liberalen Demokratie und ihren oft menschenverachtenden Ansichten, die man aus Diskussionen im Stadtrat kennt, Legitimität zu verleihen und Hass und Hetze eine Plattform zu bieten.
Die anderen Kandidaten haben es sich damit nicht leicht gemacht; denn es beraubt sie der Chancen, für das Programm ihrer Partei zu werben. Doch man sollte es Helferich und Garbe so schwer wie möglich machen, ihre populistischen Parolen zu verbreiten. Dafür lohnt es sich, eine Diskussion nicht zu führen.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
