Anwohner ärgern sich über Dauerbaustelle in Husen „Kinder mit dem Plastikbagger wären genauso schnell“

Ärger über Baustelle: „Kinder mit Plastikbagger wären genauso schnell“
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Lukas Soga (42) und sein Nachbar Adolf Geibel (75), die beide am Grenzgraben in Husen wohnen, ärgern sich über die Baustelle an der Wickeder Straße, die eine Vollsperrung der Straße zur Folge hat. Wenn er seine Eltern in Wickede besuche, müsse er nun einen Riesen-Umweg fahren, so Lukas Soga. Er sagt: „Die Straße ist doch eine wichtige Verbindung zwischen Husen und Wickede.“

Wie berichtet, ist diese Straße wegen eines Tagesbruchs momentan zwischen Hausnummer 294 und der Einmündung Am Grenzgraben gesperrt. Es ist bekanntlich nicht die erste Sperrung dieser Art an derselben Stelle. Die Stadt will dort nun umfangreiche „Verpressungen“ vornehmen, um erneute Tagesbrüche zu verhindern. Außerdem stehen Kanalsanierungsarbeiten an. Vor einigen Tagen haben die Anwohner erfahren, dass diese Baustelle noch bis Ende des Jahres dauern soll, also noch knappe acht Monate.

Hier wird noch einige Monate nichts mehr gehen: Die Wickeder Straße ist vollgesperrt
Hier wird noch einige Monate nichts mehr gehen: Die Wickeder Straße ist vollgesperrt. © Andreas Schröter

Und das will Lukas Soga nicht akzeptieren. Er sagt: „Ähnlich wie bei der Baustelle ein paar Meter weiter an der Husener Straße sind wir Bewohner verwundert, warum zu maximal 15 Prozent der Arbeitszeit die Baustellen besetzt sind.“ In anderen Ländern werde eine ganze Stadt in dem Zeitraum gebaut. Und weiter: „In sieben Wochen sind gerade mal zwei Gräben gebuddelt worden, das würden die Kinder mit dem Plastikbagger auf dem Spielplatz in diesem Zeitraum auch schaffen.“ Neben anderen Kritikpunkten bemängeln Lukas Soga und Adolf Geibel auch die Breite des verbliebenen Gehwegs. Auch weil dort ein Schaltkasten stehe, sei er für Menschen mit Kinderwagen oder Rollator nicht mehr benutzbar. Und ebenso die Doppelampel am Ende des Grenzgrabens stört die beiden. Sie scheine nachts in die Wohnungen.

Unterdessen hat Soga eine Antwort vom Tiefbauamt erhalten. Darin erklärt ein Mitarbeiter noch einmal, dass es sich um eine Notmaßnahme handele, da sich die Straße aufgrund eines eingebrochenen Kanals abgesenkt habe. Und weiter: „Die Bedeutung der Wickeder Straße als wichtige Straße, die viele Ortsteile verbindet, ist bekannt, dennoch muss der Kanal jetzt dauerhaft und nachhaltig saniert werden, damit solche Zustände in der Zukunft vermieden werden können.“ Die Ampeln dienen der sicheren Führung von Fußgängern.

Bezirksbürgermeister Werner Gollnick (CDU) hat Verständnis für die Beschwerden der Anwohner. Auch er halte die geplante Baustellenzeit bis Ende 2023 für extrem lang. Er wolle nun ein Gespräch mit den Vertretern des Tiefbauamtes führen, um Möglichkeiten für eine Verkürzung zu erörtern. Vielleicht sei es ja möglich, die Straße schon früher wenigstens mit einer Fahrbahn wieder zu eröffnen. Der Verkehr lasse sich dann ja mit einer Baustellenampel regeln.

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