Eine Postfiliale für Lanstrop wünscht sich (nicht nur) der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lanstrop, Matthias Hüppe (l.)

Eine Postfiliale für Lanstrop wünscht sich (nicht nur) der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lanstrop, Matthias Hüppe (l.). © Fotos: Schröter/dpa, Collage: Schröter

Keine Post in Lanstrop: Matthias Hüppe nimmt das Problem in Angriff

rnDeutsche Post

Weil Lanstrop eine Art Inseldasein pflegt und von anderen Stadtteilen relativ weit entfernt ist, ist das Fehlen einer Post-Filiale besonders für Ältere ärgerlich. Der Unmut darüber wächst.

Lanstrop

, 19.09.2022, 07:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Mitte Juli dieses Jahres gibt es in Lanstrop keine Post-Filiale mehr. Damals hatte Stefanie Winter ihren Lotto-Toto-Laden an der Färberstraße aufgegeben, weil er nicht mehr rentabel war. Weil sie gleichzeitig eine integrierte kleine Post-Filiale betrieb, schloss auch sie mit diesem Termin.

Das ärgert die Lanstroper mehr und mehr. Schon im Juli hatte beispielsweise Anwohner Meinolf Schwering angemerkt, dass die Schließung gerade für ältere Lanstroper sehr unschön sei. Er selbst habe die kleine Filiale immer gerne genutzt – zum Beispiel, um Pakete und Briefe – auch ins Ausland – genau abwiegen zu lassen.

Nun hat sich auch der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft Lanstrop, Matthias Hüppe, des Themas angenommen. Er hat die Bundesnetzagentur mit Sitz in Bonn angeschrieben. Die Behörde ist für den Wettbewerb auf den fünf Netzmärkten Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnverkehr verantwortlich.

„Es ist nicht so einfach, zu anderen Postagenturen zu fahren“

Hüppe schrieb dieser Stelle: „Die örtliche Lage unseres Ortes gibt es nicht so einfach her, dass man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu einer Postagentur in die Nachbarorte fahren kann. Dies ist insbesondere für unsere ältere Bevölkerung oder für Menschen ohne Pkw ein echtes Problem.“

Hier, im Lotto-Toto-Geschäft von Stefanie Winter, befand sich bis Mitte Juli eine Post-Filiale. Sie wird schmerzlich vermisst

Hier, im Lotto-Toto-Geschäft von Stefanie Winter, befand sich bis Mitte Juli eine Post-Filiale. Sie wird schmerzlich vermisst. © Andreas Schröter (A)

Der Lanstroper bezieht sich auf einen Eintrag auf der Website der Bundesnetzagentur, wonach bundesweit mindestens 12.000 Filialen vorhanden sein müssen. Diese dürfen auch als Agenturen in Einzelhandelsgeschäften

betrieben werden. In Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern müsse es mindestens eine Filiale geben. Ab 4.000 Einwohnern müsse eine Filiale in zusammenhängend bebauten Gebieten in maximal 2.000 Metern erreichbar sein. In Lanstrop selbst wohnen aktuell etwa 5.000 Menschen, sodass dort aus Hüppes Sicht zwingend eine Postagentur vorhanden sein müsse.

Die Bundesnetzagentur hat Hüppe bereits geantwortet. Sie wolle die Deutsche Post AG zu einer Stellungnahme auffordern. Die dafür gewährte Frist betrage vier Wochen. Und weiter: „Sobald uns die Stellungnahme vorliegt, werden wir Ihnen unmittelbar eine Antwort zukommen lassen.“

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Unterdessen äußert sich auch Postsprecher Rainer Ernzer zum Thema: Es sei ganz eindeutig das Bestreben der Deutschen Post, wieder eine Filiale in Lanstrop einzurichten - gerne auch wieder als Shop-in-Shop-Lösung in einem anderen bestehenden Laden wie bisher. Problem sei aber - und das nicht nur in Lanstrop - dass es heute gar nicht mehr so viele kleine passende Läden gebe. Die Post denke deswegen derzeit über eine Interimslösung nach - über ein Ladenlokal mit begrenzten Öffnungszeiten, in dem zumindest Pakete aufgegeben und Briefmarken in kleinen Mengen gekauft werden können - so lange, bis eine bessere Lösung gefunden ist.