Nach 64 Jahren schließt mit der Adolf Schmidt Waffelfabrik ein bekanntes Familienunternehmen im Dortmunder Stadtbezirk Mengede. Firmengründer und Seniorchef Adolf Schmidt bestätigte am Mittwoch (23.4.2025) gegenüber unserer Redaktion, dass der letzte Produktionstag der 30. April sein wird.
Vor allem den beliebten Werksverkauf, den die Familie neben der Produktion im Stadtteil Groppenbruch betrieben hat, werden viele Menschen in Dortmund und im angrenzenden Lünen vermissen. Das zeigen Kommentare in den sozialen Medien. Allein hunderte Fahrradfahrer haben sich jedes Jahr auf ihrem Weg entlang des Dortmund-Ems-Kanals mit süßem Naschwerk eingedeckt.
Schließung aus Altersgründen
Adolf Schmidt teilte unserer Redaktion am Telefon außerdem mit, dass die Produktion aus Altersgründen eingestellt werde. Mehr wollte er zur Schließung seines Unternehmens aber nicht sagen.
Sein letztes Interview gab er unserer Redaktion im Jahr 2015. Damals erzählte Adolf Schmidt uns, dass er als Konditormeister und Betriebswirt bereits in den 1950er-Jahren in seiner Heimatstadt Iserlohn einen kleinen Betrieb hatte. „Auch da haben wir schon Waffeln produziert und verschiedene kleinere Geschäfte beliefert.“ 1961 entschied er sich, Fabrik und Produktion zu vergrößern – auf dem Areal des alten Familienbesitzes in Groppenbruch. Zu den kleinen Geschäften, die Schmidt belieferte, gesellten sich nach und nach auch die großen Handelsketten.
Verheerender Brand
Wir erfuhren damals auch, dass die Familie über 30 Jahre später mit einem schweren Schicksalsschlag fertig werden musste: Ein verheerender Brand im Januar 1998 zerstörte den gesamten Betrieb. Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt. Nachdem man sich von dem schweren Schock einigermaßen erholt hatte, entschied sich die Familie, am alten Standort eine neue Produktionshalle zu bauen.
Genau die wird nun am 30. April 2025, nach dem letzten Produktionstag der Adolf Schmidt Waffelfabrik, für immer geschlossen. So lange läuft wohl auch noch der Werksverkauf an der Groppenbrucher Straße 3.
