Acht Velorouten stehen fest - eine macht noch Probleme Pläne für Radwege sind überarbeitet

Acht Velorouten stehen fest - eine macht noch Probleme
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Abseits der Haupt-Autostrecken sicher mit dem Fahrrad aus den Stadtteilen in die City kommen - das sollen die Velorouten ermöglichen, die die Stadt schaffen will. Sie sollen mit Vorrang für Radfahrende in der Regel als Fahrradstraßen meist über Nebenstraßen und durch Tempo-30-Zonen führen.

Neun solcher Velorouten, die sternförmig in die Innenstadt führen, haben die städtischen Verkehrsplaner vorgeschlagen. Nach dem ersten Aufschlag Anfang 2022 gab es viel Kritik im Detail, etwa von Verkehrsverbänden wie dem ADFC oder auch aus den Bezirksvertretungen. Auf Basis der Wünsche und Anregungen wurden die Velorouten jetzt überarbeitet. Vor dem Start in die Sommerpause hat der Verwaltungsvorstand jetzt auch die überarbeiteten Versionen der Velorouten von und nach Brackel und Aplerbeck auf den Weg gebracht.

Seit Dezember 2021 ist die Arndtstraße im Kaiserstraßen-Viertel bereits eine Fahrradstraße mit Vorrang für Radfahrende.
Seit Dezember 2021 ist die Arndtstraße im Kaiserstraßen-Viertel bereits eine Fahrradstraße mit Vorrang für Radfahrende. © Oliver Volmerich (Archiv)

Die beiden Strecken haben viele Gemeinsamkeiten - angefangen vom gemeinsamen Start vom Wall durch das Kaiserstraßen-Viertel, wo es mit der Arndtstraße bereits eine Fahrradstraße gibt. Von dort geht es weiter über die Lange Reihe in Richtung Körne.

Die Veloroute Brackel, die über eine Länge von 12,2 Kilometern bis nach Wickede führt, verläuft dann zu einem Großteil - insgesamt fast über 10 Kilometer - auf der geplanten Trasse des Radschnellwegs Ruhr (RS1) weitgehend parallel zur S-Bahn-Linie 4. Rein rechnerisch ließe sich die Strecke so in 37 Minuten zurücklegen, rechnete Planungsdezernent Stefan Szuggat nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands am Dienstag (20.6.) vor.

Anpassungen gegenüber dem früheren Entwurf gibt es vor allem bei der 10,8 Kilometer langen Veloroute nach Aplerbeck. Hier soll die Strecke im Bereich Schüren nun vor allem über Nebenstraßen führen.

Mit den beiden Routen nach Aplerbeck und Brackel beziehungsweise Wickede sind nun insgesamt acht der neun Routen neu festgelegt. Wenn die Politik nach der Sommerpause zustimmt, soll mit der konkreten Entwurfsplanung begonnen werden.

Umstrittene Brücke über Park

Mit der Neuplanung einer Veloroute tut sich die Verwaltung allerdings noch schwer. Es ist die Strecke über Hörde nach Wichlinghofen. Sie soll nach der ursprünglichen Planung über eine Radfahr- und Fußgängerbrücke quer durch den Westfalenpark führen. Nicht nur in der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost sorgte das im Frühjahr 2022 für Stirnrunzeln und scharfe Kritik. „Die Trasse mit der Führung über den Westfalenpark und der Querung der Emscher muss noch genauer auf ihre Machbarkeit untersucht werden“, heißt es jetzt im Bericht der Verwaltung.

Generell muss für alle Velorouten noch ermittelt werden, welche konkreten Um- und Ausbauten an den Strecken nötig sind. Da, wo es etwa mit der Einrichtung von Fahrradstraßen schneller gehen kann, sollen die Routen aber verhältnismäßig schnell in Teilabschnitten realisiert werden, kündigen die Verkehrsplaner an. Insgesamt hat sich die Verwaltung für die Realisierung der Velorouten ein Zeitziel von zehn Jahren gesetzt.

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