
© Kirchenkreis Unna
Abschiedsfeier mit Verspätung: Pfarrer zu Gast an alter Wirkungsstätte
Philippus-Gemeinde
Ein Abschied, wie es nach 19 Jahren hätte sein sollen, konnte es wegen der Corona-Pandemie nicht sein. Pfarrer Dr. Karsten Schneider ist längst weg. Nun gibt es einen Festgottesdienst.
Wenn jemand nach fast zwei Jahrzehnten etwas und jemanden verlässt, dann tut man das nicht im Stillen, sondern man verabschiedet sich: mit einer kleinen Feier, vielen guten Wünschen und netten Worten.
Bei Pfarrer Dr. Karsten Schneider aus der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde war das ein bisschen anders. Die Corona-Pandemie durchkreuzte seinerzeit alle derartigen Pläne. 19 Jahre war Schneider in der Philippus-Gemeinde zuhause. Seit Mai 2020 ist er Superintendent des Kirchenkreises Unna. Nun aber gibt es doch eine Feier.
Für Gäste gilt die 3-G-Regel und Maske tragen
Die findet am Freitag (27.8.) in der Evangelischen Patrokluskirche in Kirchhörde statt. Beginn mit Superintendentin Heike Proske ist um 18 Uhr. Anschließend gibt es einen Empfang im Gemeindehaus. Wer kommen möchte, der wird am Eingang kontrolliert: Es gilt die 3 G-Regel: getestet, geimpft oder genesen.
Es besteht grundsätzlich die Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen, teilt die Gemeinde mit. Ein Anmeldung zuvor ist nicht zwingend nötig, aber erwünscht. Anmeldungen nimmt das Gemeindebüro unter Tel: 736464 oder per Mail an: gemeindebuero@philippusdo.de entgegen.
Schneider freut sich trotz dieser Einschränkungen sehr auf diesen Abend. „Es war eine sehr, sehr schöne Stelle, ich war sehr zufrieden. Trotzdem reizte mich die Herausforderung, mit Mitte 50 etwas Neues anzufangen. “ Dass es dann so gekommen sei, sehe er als ein Stück Fügung an.
Und doch vermisst Pfarrer Schneider ein bisschen von dem, was er in der Philippus-Gemeinde hatte: „Ich war immer mit Leib und Seele Gemeindepfarrer“, sagt er rückblickend. „Das fehlt mir schon ein bisschen“. Er habe immer versucht, einen Schwerpunkt bei der „aufsuchenden Seelsorge“ zu setzen, „zu den Menschen zu gehen“.
Und wenn man so lange in einer Gemeinde tätig sei, dann habe man die Freude, Kinder, die man getauft habe, später auch zu konfirmieren und ein Stück des Lebensweges so zu begleiten. „Das hat mich immer sehr bewegt“, sagt Dr. Schneider.

Pfarrer Scheider an seiner neuen Wirkungsstätte in Unna. © Kirchenkreis Unna
Der neue Job: 13 Kirchengemeinden zusammenzuhalten
Nun also ist sein Büro in Unna. Und Karsten Scheider ist nicht mehr Gemeindepfarrer, sondern Superintendent. Natürlich habe er gewusst, dass es anders sein werde. Für ihn gelte es jetzt, 13 Kirchengemeinden zusammenzuhalten. „Es geht mehr um Verwaltung“, sagt Schneider. Aber es sei ihm „Ehre und Freude zugleich“ diese Aufgabe anzugehen. Auch wenn es eine große Herausforderung sei.
Im Mai 2001 wurde Pfarrer Dr. Karsten Schneider als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kirchhörde zum Pfarrer gewählt. Er trat die Nachfolge von Pfarrer Udo Fischer an. Schneider war verantwortlich für die Seelsorge im südlichen Teil Kirchhördes, sowie in der Bittermark und auf der Schanze. Mit Pfarrer Michael Nitzke teilte er sich den Predigtdienst in der Evangelischen Patrokluskirche Kirchhörde und im Kirchsaal des damaligen Gemeindehauses Gottessegen.
Zu den besonderen Aktzenten in gemeinsamen Projekten zählten Dialogpredigten zu den Konfirmationen, der Schnupperkurs Glauben in der Kirchhörder Sakristei, die Durchführung von Väter-Kind-Freizeiten und Familienfreizeiten.
Kurz darauf schlossen sich die Gemeinden Brünninghausen, Kirchhörde und Löttringhausen zur Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde Dortmund zusammen. Bald danach übernahm Pfarrer Schneider mit zwei Dritteln seiner Tätigkeit den Pfarrbezirk Löttringhausen - blieb aber der Bittermark und Kirchhörde als Seelsorger und Pfarrer verbunden.
Schneider, geboren 1965, aufgewachsen in Ostwestfalen, studierte in Marburg, Bonn, Bochum und in Rom Evangelische Theologie, Philosophie und Geschichte und promovierte in Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Schneider ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
