
© Kreyenfeld
Abschied vom Obdachlosen „Teddy“ (†32) - Todesursache steht fest
Beerdigung
Rund 20 Angehörige haben „Teddy“ am Mittwoch auf seinem letzten Weg begleitet. Die Mutter des Mannes, der tot in der City gefunden wurde, teilt die offizielle Todesursache mit.
Drei Wochen nachdem er leblos in der Dortmunder City gefunden wurde, ist Angelo Kreyenfeld am Mittwoch (9.12.) beerdigt worden. Rund 20 Familienmitglieder, Freunde und weitere Weggefährten aus der Obdachlosenhilfe waren dabei als „Teddy“, wie er von vielen Bekannten genannt wurde, beigesetzt wurde.
„Sein Tod hat eine große Anteilnahme in der Stadt ausgelöst“, sagte der Trauerredner auf dem Friedhof im Dortmunder Süden. Er skizzierte den Weg des Mannes, der einen guten Kontakt zu seiner Mutter hatte, im Zug des Lebens aber „als Jugendlicher auf Nebengleise geraten“ sei. Drogenabhängigkeit und Kriminalität sind gemeint: Der 32-Jährige verbrachte fast die Hälfte seines Lebens im Gefängnis.
In einem Video-Interview hatte der inzwischen Verstorbene Anfang dieses Jahres gesagt: „Meine Mutter ist meine beste Freundin.“ Was ihn am meisten am Leben auf der Straße gestört habe, sei die Ignoranz vieler Passanten gewesen, sagte der Redner am Grab: „Er wollte angeschaut werden.“
Als Todesursache wurde eine Vergiftung festgestellt
„Teddy ist aus dem Zug des Lebens ausgestiegen“, sagte er. Und die Mutter des Verstorbenen berichtet, was die Obduktion ihres Angelos ergeben hat: Seit drei Jahren sei eine Herzmuskel-Entzündung bekannt gewesen. Am 19. November sei eine akute Vergiftung in Folge einer Überdosis hinzugekommen. Die habe ihn wegen des schon geschwächten Herzens das Leben gekostet.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
