Abgefischte Abholscheine: Paketbetrüger sahnen ab – Helfer verurteilt

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Abgefischte Abholscheine: Paketbetrüger sahnen ab – Helfer verurteilt

rn42.000 Euro Schaden

Mit abgefischten Paket-Abholscheinen sahnte eine Betrügerbande in Recklinghausen, Waltrop, Herten, Marl und Dortmund reihenweise neue Telekom-Geräte ab. Nun muss ein Helfer ins Gefängnis.

Recklinghausen, Waltrop, Marl, Herten, Dortmund

, 10.03.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ein Obdachloser aus Recklinghausen war eine Schlüsselfigur für eine Bande von dreisten Paketbetrügern. Jetzt ist es endgültig: Der 41-Jährige muss für seine Helferdienste ins Gefängnis. Er hatte der Bande seinen Namen verkauft.

Das Amtsgericht Recklinghausen hatte den Mann bereits im Dezember 2021 zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt. Der 41-Jährige hatte in rund 50 Fällen von Hintermännern zuvor trickreich in Postfilialen umgeleitete Telekom-Pakete mit einer auf ihn ausgestellten Abhol-Vollmacht abgeholt.

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Bestellt worden waren die brandneuen Telekom-Geräte durch Online-Neuvertragsabschlüsse unter Verwendung von frei erfundenen Alias-Namen. Als Lieferanschriften angegeben hatte die im Hintergrund agierende Bande indes real existierende Adressen in Recklinghausen, Waltrop, Herten, Marl, Dortmund und Essen. Dort von Zustellern hinterlassene Abholscheine hatte die Bande abgefischt, mit dem Namen des Obdachlosen versehen. Für jedes abgeholte und weitergereichte Paket hatte der 41-Jährige 20 Euro eingestrichen.

„Er müsste ganz fix eine Therapie machen“

Der drogenabhängige Mann hatte das Gefängnis-Urteil ursprünglich angefochten. Weil er zum Berufungstermin am Bochumer Landgericht jedoch nicht erschienen war, ist das Amtsgerichts-Urteil nun rechtskräftig. Sein Anwalt Jens Tuschhoff: „Er müsste am besten ganz fix eine Therapie antreten.“