
Im Mittelstreifen zwischen Dortmund-Sölde und Holzwickede laufen derzeit noch Tiefbau-Arbeiten für die Entwässerung entlang des künftigen A40-Abschnitts. © Udo Hennes
A40-Ausbau zwischen Dortmund und Holzwickede: Die Überraschungen lauern im Boden
Mit Video
Der Ausbau der B1 zur A40 nähert sich seinem Einjährigen. Dabei hat der eigentliche Straßenausbau noch gar nicht begonnen – was auch an Überraschungen im Erdreich liegt.
Immerhin: Eine großräumige Vollsperrung samt Bombenentschärfung ist den Menschen zwischen Dortmund und Holzwickede im Zuge des A40-Ausbaus bislang erspart geblieben. Aber wer beispielsweise in den vergangenen Wochen an der Anschlussstelle Holzwickede gen Dortmunder Flughafen abfahren musste, der hat durch eine mehrwöchige Sperrung mitbekommen, wie nervig auch die reinen Sondierungsarbeiten sein können.
Per se lässt sich der bis Ende 2026 geplante Ausbau zur Autobahn in drei Abschnitte teilen. Planmäßig bis Ende 2023 liegt der Fokus derzeit auf einem sechs Kilometer langen Teilstück von der Dortmunder Stadtgrenze bis nach Holzwickede. Hier soll ab Herbst dann in Fahrtrichtung Dortmund der eigentliche Straßenausbau beginnen, eine dritte Fahrspur asphaltiert werden.
Ging die Deges als zuständige Planungs- und Baugesellschaft im November des Vorjahres noch von einem Baustart im Sommer aus, rückt der nun einige Wochen nach hinten. Bislang konzentrieren sich die Arbeiten noch aufs Herrichten des Baufeldes, muss der Mittelstreifen so vorbereitet werden, dass im Herbst dann die bisherigen vier Fahrspuren komplett auf die Südseite gelegt werden können.
Und: Ab Höhe Sölde im Mittelstreifen sowie ab der Anschlussstelle Holzwickede nördlich der Fahrbahn finden derzeit noch letzte Arbeiten für die Entwässerung statt. „Damit sind wir zu 80 Prozent fertig. Das dürfte Ende Juni abgeschlossen sein“, sagt Paul Rehbein, zuständiger Deges-Ingenieur. Bei den nötigen Sondierungsarbeiten ist man aber nie vor Überraschungen sicher. Es muss nicht die Weltkriegsbombe sein, damit Bauabläufe durcheinander gewirbelt werden.
Unbekannte Leitungen im Boden sorgen beim A40-Ausbau für Verzug
So sorgte eine stillgelegte und nicht bekannte Wasserleitung in Holzwickede kürzlich für Verzug. „Dann müssen wir erstmal den Eigentümer ausfindig machen“, sagt Michael Halm, Projektleiter beim ausführenden Bauunternehmen Wolff und Müller. In dem Fall musste Gelsenwasser als Versorger erst das Go geben, um die stillgelegte Leitung entfernen zu können.

Projektleiter Michael Halm sowie die Deges-Vertretung um Simone Döll, Lena Jungen und Paul Rehbein gehen davon aus, dass der eigentliche Straßenausbau entlang der B1 zur A40 im Herbst dieses Jahres startet. © Udo Hennes
Nicht immer läuft es vergleichsweise so einfach: Auf Höhe Sölde sorgt eine schwarze Unbekannte aus Stahl seit einem Monat für Stirnrunzeln. „Da findet sich kein Eigentümer“, sagt Paul Rehbein. Leer scheint die Leitung allerdings nicht zu laufen. „Das kann Gas oder Wasser sein“, sagt Halm.
In jedem Fall müssten jetzt erstmal Spezialisten klären, ob und was hier unter Tage verläuft. Solche Unwägbarkeiten müsse man laut Michael Halm in Ballungsgebieten einkalkulieren: „Das sind Zeitfresser. Aber wie sagt der Bergmann: Vor der Hacke ist es dunkel.“
Dass man den Verkehrsteilnehmern viel abverlangt, ist den Beteiligten bewusst. „Aber wir haben den Anspruch, dass der Verkehr trotz laufender Arbeiten möglichst konstant auf vier Spuren läuft“, so Deges-Sprecherin Simone Döll.
- Mit Abschluss des Planfeststellungsverfahrens Ende 2016 wurde das Straßenausbauprojekt konkret, für das der Bund zunächst ein Budget von 85 Millionen Euro veranschlagt hat.
- Ende 2025 soll nach aktuellem Stand der sechs Kilometer lange Hauptteil auf sechs Spuren ausgebaut sein.
- Zwei Teilstücke zwischen Holzwickede und Unna sowie im Bereich der Dortmunder Stadtkrone Ost werden planmäßig bis Ende 2026 ausgebaut und schließen das Projekt dann über eine Gesamtlänge von gut neun Kilometern ab.
- Für Fragen steht ein Deges-Bürgertelefon zur Verfügung unter Tel. (0800) 58 95 24 79. Weitere Infos auch unter: www.deges.de/a40-dortmund
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.
