„Haben die Szene komplett entwaffnet“ Polizei identifiziert Dortmunds Reichsbürger - und kassiert ihre Waffen

52 bewaffnete Reichsbürger in Dortmund: „Haben die Szene entwaffnet“
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Wie groß ist das Reichsbürger-Problem in Dortmund? Dazu hat sich Polizeipräsident Gregor Lange geäußert. Mit Sorge und Aufmerksamkeit sehe man, dass viele Menschen Institution und Demokratie ablehnten. Und das lasse sich auch beziffern.

Anmerkung: In einer vorherigen Version hatten wir geschrieben, dass alle Reichsbürger in Dortmund Waffen gehabt hätten.

In Dortmund habe man 52 Menschen als Reichsbürger erkannt, in Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz. Der sammelt im Gegensatz zur Polizei generell Informationen über Gruppen, Strukturen und Verdächtige, um Gefahren abzuwehren.

Gefährliche Reichsbürger

Die Polizei indes agiert nicht im Generellen, sondern braucht einen konkreten Verdacht, eine Anzeige, einen Straftatbestand. Oder halt eine Abteilung, die handelt, wenn jemand seine Waffe abgeben muss, weil er als gefährlich eingestuft wird.

Für die 52 Reichsbürger, die man in Dortmund, erkannt habe, gelte: „Wir gehen in einem solchen Fall davon aus, dass derjenige auch von der Waffe Gebrauch machen würde“, unterstreicht Robert Herrmann, stellvertretender Leiter der Direktion Kriminalität bei der Dortmunder Polizei.

Mehrere SEK-Einsätze

„Wir haben die Szene komplett entwaffnet“, sagt Polizeipräsident Lange. Das laufe natürlich nicht so, dass ein einzelner Beamter beim Reichsbürger klingele und um das Aushändigen bitte. Das gehe schon mit größeren Einsätzen einher.

„Die Entziehungsversuche waren aber sehr erfolgreich“, unterstreicht Lange – in allen Fällen sei das so gewesen. Und das sei ein permanenter Prozess. Wie viele der 52 Dortmunder Reichsbürger tatsächlich bewaffnet waren, das konnte die Polizei bisher noch nicht mitteilen. NRW-weit soll die Reichsbürger-Szene etwa 3000 Menschen umfassen. Sie eint die Ablehnung der bestehenden staatlichen Ordnung.