Ich muss zugeben: Mich betrifft es nicht, das Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz. Ich als Redakteur brauche mein Auto, um zügig zu Terminen zu fahren oder um spontan zur Stelle zu sein, wenn es irgendwo hoch hergeht. Aber in meinem Beruf kommt man sehr oft mit Menschen in Kontakt, die auf Bus und Bahn angewiesen sind – oder die mit ihrem Auto Bahnhöfe anfahren, um dann zum Arbeitsplatz zu pendeln.
Aplerbeck ist da ein gutes Beispiel. Eigentlich prädestiniert für eine Zugfahrt in Richtung Dortmund, wenn es ums Pendeln geht. Jedoch wird es den Fahrgästen nicht leicht gemacht. Warum? An den beiden bestehenden DB-Haltepunkten Aplerbeck-Süd und Aplerbeck-Nord (im Ortskern) gibt es keine Möglichkeiten, um ein Fahrrad sicher abzustellen. Parkplätze für Autos sind ebenfalls praktisch nicht vorhanden.

Aplerbeck-Süd wird umgebaut
Ich frage mich da immer: Wie kann das sein? Gespannt bin ich deshalb auf den umgebauten Haltepunkt Aplerbeck-Süd. Der liegt am Ende einer kleinen Wohnstraße. Ein „rumpeliger“ Vorplatz diente bisher als Parkplatz für die motorisierten Pendlerinnen und Pendler. Ein paar alte Fahrradbügel gab es für diejenigen, die vom Rad auf den Zug umgestiegen sind. Derzeit ist der Bahnhof noch eine Baustelle. Parkmöglichkeiten gibt es daher gar nicht, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr funktioniert nur so halb.
Wenn mich jemand fragt: Da nutzt auch kein 49-Euro-Ticket etwas. Selbst die Möglichkeit, diesen Haltepunkt bei Heimspielen des BVB zu nutzen, kommt für mich nicht infrage. Wie soll ich hin- und zurückkommen? Mit dem Bus ist das von mir zu Hause aus eine Himmelfahrt, ebenso aus zahlreichen anderen Ortsteilen. Fragen Sie mal die Menschen in Lichtendorf und Sölderholz.
Mein Rad kann ich nirgendwo lassen, ebenso wenig mein Auto. Aber vielleicht ist ja Besserung in Sicht. Noch 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen und der DB-Haltepunkt umgebaut sein – vielleicht auch mit Abstell- und Parkmöglichkeiten.

Noch kritischer ist die Lage aus meiner Sicht am Haltepunkt Aplerbeck-Nord, also dem, der mitten im Ortskern liegt. Wenn ich hier mein Fahrzeug abstellen möchte, um die Bahn zu nehmen, wird es wild. Mit dem Auto muss ich mich dann auf die Suche an der Wittbräucker Straße entlang machen.
Mit dem Fahrrad sieht es nicht besser aus. Wer denkt, wo so ein wichtiger Bahnhof ist, gibt es auch die Möglichkeit sein Rad abzustellen, der irrt. Ein Bahnhof oder Haltepunkt braucht aber genügend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und auch ein paar Parkplätze. Sonst funktioniert der Umstieg auf die Bahn nur in der Theorie.
Es tut sich etwas in Aplerbeck
Dabei könnte eine Lösung so nahe liegen. Denn ich frage mich immer wieder: Was ist eigentlich mit dem brachliegenden Grundstück an der Nordseite der Treppe, die zu den Gleisen führt? Hier waren jahrzehntelang verschiedenen Grill-Restaurants beheimatet. Seit gut drei Jahren stehen die Gebäude aber leer. Einen besseren Platz für ein paar Parkplätze und eine vernünftige Radstation gibt es doch nicht.
Und siehe da: Die Stadt Dortmund, so Verwaltungsstellenleiter Cornelius Boensmann, habe hier ihr Vorkaufsrecht geltend gemacht. Es sei etwas im Gange, was Parkraum angehe. Ist nur zu hoffen, dass das zügig vorangeht, denn sonst bleibt der Umstieg vom Auto auf die Bahn trotz 49-Euro-Ticket ein Wunschdenken.
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