
Rund 350 VfB-Ultras sorgten am Samstag (22.10.) für einen Großeinsatz der Polizei. © Oliver Volmerich
350 VfB-Ultras wollten BVB-Fans angreifen: Polizei verhindert Riesen-Schlägerei
BVB-Heimspiel
Über 300 Hooligans zogen am Samstag (22.10.) zum BVB-Fanprojekt an der Dudenstraße. Als sie dort auf eine Gruppe BVB-Fans trafen, griff die Polizei in letzter Minute ein. Der Einsatz sorgte für Verkehrschaos.
Eine große Auseinandersetzung mit potenziell zahlreichen Verletzten hat die Polizei Dortmund offenbar am Samstag (22.10.) verhindert. Im Vorfeld des Fußballspiels des VfB Stuttgart gegen den BVB im Signal-Iduna-Park wollten laut Polizei rund 350 VfB-Ultras eine größere Gruppe BVB-Fans angreifen. Die Polizei konnte dies in letzter Minute verhindern.
Wie die Dortmunder Polizei berichtet, seien die Ultras schon am Morgen in Dortmund angereist und bereits in der Innenstadt durch „unkooperatives und aggressives Verhalten“ aufgefallen.
Im Bereich Hohe Straße/Dudenstraße trafen sie dann gegen 11 Uhr auf BVB-Fans - wie von den Stuttgartern geplant, wie die Polizei sagt. Laut Polizeisprecher Gunnar Wortmann seien sie „konspirativ“ dorthin gelangt, also aus unterschiedlichen Richtungen. An der Dudenstraße befindet sich das BVB-Fanprojekt. Die Stuttgarter sollen Passivbewaffnung angelegt haben, etwa Mundschutze, so die Polizei.
Stuttgarter Fans stundenlang im Polizei-Kessel
„Das Aufeinandertreffen konnten wir gerade noch verhindern, wir sind mit starken Kräften dazwischen gegangen“, so Wortmann. Die Stuttgarter Fans wurden von der Polizei, die mit einem Großaufgebot angerückt war, eingekesselt. Die Hohe Straße war stundenlang in beide Richtungen gesperrt.

Die Busse, in denen die VfB-Fans angereist waren, fuhren am Mittag an der Hohen Straße vor. Unter Polizeigeleit mussten die Stuttgarter damit direkt wieder nach Hause fahren - ins Stadion kamen sie nicht mehr. © Oliver Volmerich
Die Beamten stellten die Personalien der Ultras fest und verhängten Platzverweise. Anschließend fuhren Busse vor, in die die Fans einsteigen mussten, bevor sie unter Polizeigeleit die Stadt verlassen mussten. Ins Stadion durfte keiner von ihnen. Die Abreise der Fans verlief nach Beobachtungen unseres Reporters ruhig.
Die BVB-Fans, denen der geplante Angriff galt, waren laut Polizei nicht aggressiv und durften zum Stadion weiterziehen.
Ultras randalierten in Eckkneipe
Zuvor hatten sich zahlreiche Stuttgarter Fans in der Eckkneipe „Haus Freiberg“ getroffen. Wirt Pangiotis Kromidas und seine Familie begrüßen dort in der Regel BVB-Fans. Die Ultras hinterließen Chaos in der Kneipe, wie Kromidas gegenüber der Redaktion berichtet, sein Lokal lag mitten im Polizeikessel.
Gegen 17 Uhr war der Einsatz beendet und die Hohe Straße wurde wieder freigegeben. Der restliche Einsatz der Polizei rund um das Bundesligaspiel verlief laut Polizei überwiegend friedlich.
In Lippstadt aufgewachsen, zum Studieren nach Hessen ausgeflogen, seit 2018 zurück in der (erweiterten) Heimat bei den Ruhr Nachrichten.

Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.

Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
