Die Wirtin dieser Dortmunder Gaststätte hat bereits Mitte Oktober entschieden, dass sie nur noch Corona-Genesenen und Geimpften Zutritt zu ihrer Kneipe gewährt.

© Natascha Jaschinski

„2G“ in Dortmunder Kneipe: Mutige Wirtin erntet viel Beifall

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Eine Dortmunder Gastronomin empfängt nur noch Corona-Genesene und Geimpfte in ihrer Kneipe. Damit möchte sie ihre Gäste und ihr Personal schützen. „Die Leute finden das toll“, sagt sie.

Lütgendortmund

, 06.11.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich zu: Am Freitag (5.11.) meldete das Robert-Koch-Institut mit 37.120 Neuinfizierten einen neuen Rekordwert. Gleichzeitig werden die Intensivbetten in Deutschlands Kliniken knapp.

Beide Entwicklungen bestätigen Bianca Tix in ihrem Entschluss, ihre Kneipe „Zur alten Post“ nur noch für Geimpfte und Genesene zu öffnen. Seit Mitte Oktober gilt in der Lütgendortmunder Traditions-Gaststätte die 2G-Regelung.

Bislang keine Kritik an „2G“

„Die Leute finden das toll“, sagt die Wirtin. Bislang sei ihr kein kritisches Wort zu Ohren gekommen. Im Gegenteil: Die Resonanz sei durchweg positiv. „Allerdings habe ich nur einen Aushang gemacht und die Regelung nicht ins Internet gesetzt“, räumt Bianca Tix ein.

Per Aushang werden die Gäste über die 2G-Regelung informiert.

Per Aushang werden die Gäste über die 2G-Regelung informiert. © Natascha Jaschinski

Ihr sei es wichtig, vor allem ihre Stammgäste, die immerhin über 90 Prozent der Besucher ausmachten, zu schützen. „Die sind zwischen 60 und 80 Jahre alt, durchgeimpft und trotzdem besonders gefährdet“, sagt Bianca Tix. Auch ihr Mann sei vorbelastet, deshalb wolle sie einfach kein Risiko eingehen. „Ich muss hier genauso vorsichtig wie zu Hause sein.“

Darüber hinaus trage sie auch die Verantwortung für ihr Personal. „Gerade die Schnelltests sind doch viel zu ungenau und bieten keine 100-prozentige Sicherheit.“

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Die Möglichkeit, Gäste aufgrund der Zutrittsbeschränkungen zu verlieren, nähme sie gerne in Kauf. „Viele wären es ohnehin nicht. Von Mitte Juni bis Mitte Oktober hatte ich gerade mal fünf Personen, die mir einen Test vorgelegt haben“, so die Lütgendortmunder Wirtin.

Strenge Kontrolle in der Kneipe

Bei der Kontrolle sei sie sehr streng, auch Stammgäste müssten immer wieder aufs Neue ihren Impf- oder Genesenenstatus vorzeigen. „Selbst wenn sie fünf Mal am Tag kämen“, sagt Bianca Tix. Auch bei Gesellschaften wie etwa Beerdigungsfeiern oder größeren Frühstücksrunden mache sie keine Ausnahme. „Die Akzeptanz ist wirklich groß.“

Bianca Tix nimmt in Kauf, dass sie mit ihrer 2G-Regelung Gäste verlieren könnte.

Bianca Tix nimmt in Kauf, dass sie mit ihrer 2G-Regelung Gäste verlieren könnte. © Carolin West (Archiv)

Um für weitere Sicherheit innerhalb ihrer Gaststätte an der Theresenstraße 4 zu sorgen, führten sie und ihr Personal zweimal pro Woche einen eigenen Corona-Test durch. „Das klappt alles hervorragend.“

In ihren Augen handele die Bundesregierung verantwortungslos. „Ich finde es nicht in Ordnung, dass nur getestete, ungeimpfte Personen so eng und ohne Mundschutz gemeinsam feiern und tanzen dürfen.“

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Am Ende des Interviews ist Bianca Tix kurz unsicher, ob ein Artikel über ihre 2G-Regelung negative Reaktionen auslösen könnte. Dann atmet sie tief durch und sagt: „Doch, schreiben Sie es auf, ich stehe dazu und halte es für die richtige Entscheidung. Zum Schutz meiner Gäste!“