Peter Podlech hat alles fotografiert. Im Wohnzimmer lagen klein Häufchen Hundehaare herum. © Holger Bergmann
Ekel-Wohnung
Messie-Mieterin ist weg: Vermieter Peter Podlech fehlen 2500 Euro
Der Mietvertrag wurde fristgerecht gekündigt. Als Vermieter Peter Podlech zur Wohnungsübergabe kam, war die Mieterin schon weg. Als er die Wohnung betrat, griff er sofort zur Kamera.
„Wir Vermieter sind immer die Bösen“, ärgert sich Peter Podlech (79). „Mal stimmt hier etwas nicht, mal da, und wir sind es dann gewesen“. Er wünscht sich, dass mal darüber berichtet wird, was private Vermieter wie er so mitmachen müssen.
So wie im Oktober vergangenen Jahres. Obwohl er schon seit über 50 Jahren Vermieter mehrerer Wohnungen in Lütgendortmund ist, hat er so etwas noch nicht erlebt.
Flurwoche verweigert
Der Ärger mit seiner Mieterin in dem Haus an der Karin-Straße begann im Treppenhaus. Peter Podlech gibt sich viel Mühe, Ordnung in seinen Häusern zu halten. Ein gewissenhaft ausgearbeiteter Plan regelt, wann wer die Waschküche und den Trockenraum nutzen darf und natürlich, wer wann das Treppenhaus reinigt – die Flurwoche eben.
Müll in Tüten lag noch in der Küche herum. © Peter Podlech
An diesen Plan hielt sich die Mieterin eines Tages nicht mehr. Sehr zum Verdruss der anderen Mieter, vor allem der Mieter, die danach Flurwoche hatten. Denn dann war das Treppenhaus total verdreckt, so berichtet Podlech.
Miet-Kaution
Das Problem schien sich schnell zu lösen, als die Mieterin nach nur anderthalb Jahren das Mietverhältnis kündigte. Fristgerecht. Peter Podlech machte mit ihr einen Übergabe-Termin. Es ging ja noch um die Miet-Kaution.
Zum angegebenen Termin war die Frau nicht mehr in ihrer Wohnung. Podlech erfuhr von einem Umzugswagen mit Potsdamer Kennzeichen, der kurz zuvor auf dem Hof gestanden hatte. Wohin sie gezogen ist, weiß er nicht.
Das Schloss zur Badezimmertür war zerstört. Jemand muss sie mal eingetreten haben. © Peter Podlech
Den Schlüssel zur Wohnung fand er im Briefkasten. Er öffnete die Wohnungstür und dachte nur: „So etwas hatte ich noch nie gesehen“. Die Mieterin hatte bei ihrem Auszug so einiges vergessen. Müll, Dreck und unreparierte Schäden.
Tüten voller Müll in der Küche
Seine Schilderung: Der Müll stand in Tüten in der Küche. Leere Schnapsflaschen standen auf dem Fenstersims. Dreck gab es auf allen Flächen. Aber unterm Sofa, das zurückgelassen worden war, fand er sich in ekelerregenden Mengen. Große schwarze, haarige Schmutz-Flocken ordnete Podlech dem Hund der Mieterin zu. Die Zigarettenkippen der Mieterin selbst.
Das Wohnzimmerfenster war zerbrochen. Auf dem Balkon davor hatten unbekannte Gegenstände gestanden. „Die sind wohl umgefallen“, meint der Vermieter.
Schäden am Waschbecken
Das Schloss der Tür zum Badezimmer war zerstört. „Da ist wohl mal jemand mit Gewalt ins Klo eingedrungen“, sagt Podlech. Im Waschbecken gab es Spuren, die davon zeugten, dass mehrmals schwere Gegenstände auf das Porzellan gefallen sein müssen.
Hier muss etwas Schweres gegengefallen sein, meinte der Glaser. So fand Peter Podlech das Wohnzimmerfenster vor. © Peter Podlech
Mittlerweile hat Peter Podlech die Wohnung reinigen und die Schäden beseitigen lassen. Nach einer Komplett-Renovierung ist die Wohnung fast wieder vermietbar, ein paar Fußleisten noch und alles ist fertig. Und die Rechnung hat er auch schon.
Nach Verrechnung aller Unkosten schuldet ihm die Mieterin noch 2500 Euro, sagt Podlech. Er lässt sich dazu juristisch beraten, doch gefunden werden muss die Frau erstmal.
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