Schnelles Internet für Dortmund Oberbürgermeister Westphal hat ein ehrgeiziges Ziel

2025 rasen fast drei von vier Anschlüssen über die Datenautobahn
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Mit Top-Speed über die Datenautobahn – das gilt zurzeit nur punktuell für das Dortmunder Stadtgebiet. Die Westfalenmetropole ist damit aber trotzdem schon weiter als viele andere Kommunen; denn die Leitplanken für die digitale Rennstrecke stehen schon.

2017 gab es kaum Glasfaseranschlüsse bis vor die Haustür in Dortmund. Die Stadt hatte damals noch eine klare Kupferstrategie, erinnert sich Oberbürgermeister Thomas Westphal, damals noch Dortmunds Wirtschaftsförderer.

Doch die Zukunft bei der Versorgung mit schnellem Internet ist nicht mehr Kupfer, sondern Glasfaser angesichts der zunehmenden Verbreitung digitaler Technologien wie Cloud, KI oder Virtuelle Realität. Das braucht mehr Bandbreite mit schnelleren Geschwindigkeiten. Das bietet das besonders leistungsstarke, sichere und nachhaltige Glasfasernetz.

Geförderter Ausbau

Dortmund betreibe seit Jahren gemeinsam mit der DSW21-Tochter Dokom den geförderten Ausbau, berichtete OB Westphal am Dienstag (28.2.) in einer Pressekonferenz. Nachdem es zunächst Probleme mit Tiefbaufirmen gegeben habe, schreite der geförderte Ausbau jetzt voran.

Das Fördergebiet umfasst 3199 Adresspunkte, darunter 7532 Haushalte, 941 Unternehmen und 154 Institutionen, inklusive 139 Schulen. Dabei wird das Glasfaserkabel bis zum Hausanschluss verbaut. Das Investitionsvolumen für den geförderten Breitbandausbau beläuft sich auf insgesamt rund 97 Millionen Euro. Davon trägt die Stadt 10 Prozent, der Rest wird durch die Fördermittel von Bund und Land finanziert.

Turbo durch Privatwirtschaft

Dortmund habe als erste Großstadt solch ein gefördertes Technik-Upgrade hingekriegt, sagte Westphal. Er sieht Dortmund in den nächsten Jahren als „Glasfaserstadt“.

Der Turbo soll jetzt durch eigenwirtschaftlichen Ausbau von Telekommunikationsunternehmen zum Einsatz kommen, kündigt Westphal an. Das Kompetenzzentrum Gigabit.NRW vernetzt Kommunen und Telekommunikationsunternehmen zum eigenwirtschaftlichen Ausbau.

So soll Dortmund bis 2025 mit echter Glasfaser und glasfaserähnlich versorgt sein. Die schwarzen Flächen zeigen glasfaserähnliche Anschlüsse. FTTB bedeutet Fiber to the Building - Glasfaser bis in das Gebäude.
So soll Dortmund bis 2025 mit echter Glasfaser und glasfaserähnlich versorgt sein. Die schwarzen Flächen zeigen glasfaserähnliche Anschlüsse. FTTB bedeutet Fiber to the Building - Glasfaser bis in das Gebäude. © Stadt Dortmund

Seine Einschätzung zum rasanten Zuwachs des Hochgeschwindigkeitsnetzes stützt Westphal auf eine Markterkundung, die Dortmund im Vorfeld der Fördermaßnahmen gemacht habe. Unternehmen wie Vodafone, O2 und Telekom könnten jetzt loslegen. Und das schon allein aus Eigeninteresse, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Bis 2025, so Westphal, seien über die Hälfte der Hausanschlüsse in Dortmund, nämlich 55.500 glasfaserfähig und 72 Prozent mit Glasfaser oder glasfaserähnlich ausgestattet. Dafür sind 55 Kilometer Trasse genehmigt, und 30,9 Kilometer Trasse bereits gebaut. Der OB: „Und das ist auch nicht das Ende.“

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