Die Entwicklung des Hoeschwerks in den ersten 25 Jahren dokumentiert der Erinnerungsband für Albert Hoesch. © WWA

Stahlunternehmen

150 Jahre Hoesch in Dortmund: Fotos zeigen, wie es 1896 aussah

Vor 150 Jahren wurde das Stahlunternehmen Hoesch in Dortmund gegründet. Das Westfälische Wirtschaftsarchiv hütet dazu viel Wissen - und einen ganz besonderen Schatz zur Firmengeschichte.

Dortmund

, 28.09.2021 / Lesedauer: 3 min

Wer sich für die Geschichte von Hoesch interessiert, kommt an Dr. Karl-Peter Ellerbrock nicht vorbei. Der Direktor des Westfälischen Wirtschaftsarchivs ist gewissermaßen das personifizierte Gedächtnis des einstigen Stahlriesen. Und das nicht nur, weil Hoesch ein gewichtiger Teil der Dortmunder und damit der westfälischen Wirtschaftsgeschichte ist.

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Karl-Peter Ellerbrock hat einen Teil der Hoesch-Geschichte selbst miterlebt. 1989 fing er im Vorstandsbereich von Hoesch an, gehörte zum Stab des legendären Vorstandsvorsitzenden Detlev Karsten Rohwedder. Der hatte Hoesch aus dem Estel-Verbund mit dem niederländischen Stahlunternehmen Hoogovens gelöst und trieb in Dortmund Sanierung und Umstrukturierung voran.

„Rohwedder hat Hoesch zu einem Vorzeige-Unternehmen des Strukturwandels gemacht“, lobt Ellerbrock seinen früheren Chef. Tatsächlich erreichte Hoesch 1989 das beste Konzern-Ergebnis, der Wert der Hoesch-Aktie hatte sich vervielfacht. „Hoesch war finanziell sehr solide gebettet“, stellt Ellerbrock fest.

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Doch der Erfolg weckte auch Begehrlichkeiten - zum einen nach dem erfolgreichen Manager Rohwedder. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde er im Dezember 1990 zum Präsidenten der Berliner Treuhandgesellschaft bestellt, die die ehemals volkseigenen Betriebe der früheren DDR abwickelte. Mit tragischem Ende: Am 1. April 1991 wurde Rohwedder in seinem Wohnhaus in Düsseldorf mutmaßlich von Terroristen der RAF ermordet.

Schock durch „feindliche Übernahme“

Begehrt war aber auch Hoesch selbst. Konkurrent Krupp sicherte sich heimlich, still und leise die Aktienmehrheit und leitete 1991 die „feindliche Übernahme“ ein - ein Schock für alle Hoeschianer, zu denen auch Ellebrock zählte. Er blieb bis 1996 im Unternehmen. Seine besondere Aufgabe war der Aufbau des Hoescharchivs, aus dem später auch das Hoeschmuseum hervorging.

Wirtschaftsarchiv-Direktor Dr. Karl-Peter Ellerbrock mit dem Erinnerungsband für Albert Hoesch zum 25-jährigen Bestehen des Werks. © Oliver Volmerich

Die meisten Archivalien aus der Hoesch-Geschichte sind nun im Unternehmensarchiv von Thyssen-Krupp gelandet. Einen besonderen Schatz zur Unternehmens-Historie - neben Geschäftsberichten und Werkszeitschriften - hütet aber auch das Westfälische Wirtschaftsarchiv bei der IHK zu Dortmund, das Ellerbrock seit inzwischen 25 Jahren leitet. Es ist ein Album für Unternehmens-Mitgründer Albert Hoesch zum 25-jährigen Firmenjubiläum im Jahr 1896.

Eine der frühesten Ansichten des Hoeschwerks ist im Erinnerungsband erhalten. © WWA

Es ist ein Bilderalbum mit früheren Fotografien. Zu sehen sind die damaligen Industrieanlagen von Hoesch in Dortmund bis hin zu den ersten Hochöfen, die just 1896 in Betrieb genommen wurden. Dazu kommen auf vielen Seiten Porträts der Hoesch-Familie und der Führungskräfte des Unternehmens. Überlassen wurde es dem Wirtschaftsarchiv im Jahr 2009 als „Familienschatz“ von Ursula Ritter, Urenkelin von Albert Hoesch und Tochter von Stahlbau-Unternehmer Günter Jucho.

Die Hoesch-Gründer: Porträts der Familienmitglieder, aber auch der weiteren Führungskräfte des Unternehmens finden sich im Erinnerungsband zum 25-jährigen Bestehen. © WWA

Ein Schatz ist das Album aber auch für die Historiker. Und man kann sich sicher sein, dass Karl-Peter Ellerbrock ihn gut hüten wird. Auch wenn er mit gut sechs Jahren nur vergleichsweise kurz für Hoesch gearbeitet hat, fühlt er sich dem Unternehmen noch immer verbunden. „Einmal Hoeschianer, immer Hoeschianer“, stellt der Archivdirektor fest.

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Und er schwärmt noch immer von der speziellen Unternehmens- und Führungskultur bei Hoesch. „Ich habe in diesen Jahren eine ganz besondere Wirtschaftsgeschichte miterlebt“, bilanziert Ellerbrock. „Es war eine faszinierende Welt.“

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