135.000 Euro für mehr Sicherheit auf knapp 600 Metern – zu teuer?

© Jörg Bauerfeld

135.000 Euro für mehr Sicherheit auf knapp 600 Metern – zu teuer?

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Angstraum oder entspanntes Gehen auch in der Dunkelheit? Im Dortmunder Süden soll ein beliebter Weg beleuchtet werden. Darüber gibt es Diskussionen. Ist das Geld rausgeschmissen?

Berghofen

, 03.08.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist fast schon ein Naherholungsgebiet. Es geht um den Fußweg im Lohbachtal zwischen Selzerstraße und Rubinenweg. Rund 600 Meter sind es, die den ganzen Tag über von Fußgängern und Radfahrern hoch frequentiert sind. Idyllisch ist es hier. Bänke laden zum Verweilen ein, an der Westseite des Weges gibt es sogar die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen - auf einer Boulebahn.

Aber der Weg ist nicht nur ein reiner Spazierweg, sondern eine wichtige Wegeverbindung zwischen dem Ortskern von Berghofen und der sogenannten „Edelsteinsiedlung“.

Stadt Dortmund mit einer Kostenschätzung

Eine Anfrage der Mitglieder der Bezirksvertretung an die Stadt Dortmund wurde jetzt beantwortet. Es geht um eine Kostenschätzung. Was kostet es, die rund 600 Meter so auszuleuchten, dass sich die Bürger auch bei Dunkelheit in dem Bereich aufhalten? Und, ist es das Geld überhaupt wert?

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Für die Grünen in der Bezirksvertretung Aplerbeck sind die 135.000 Euro, die die Stadt Dortmund für die Ausleuchtung des Weges aufruft, schlichtweg zu teuer. 13 Masten sollen es werden.

Das Licht soll insektenfreundlich sein

Laut Stadt Dortmund werden die einzelnen Masten jeweils mit bewegungsabhängigem Licht ausgestattet. Also, sie würden nur leuchten, wenn sich ein Fußgänger oder Radfahrer im Bereich der jeweiligen Leuchte aufhält. Die Beleuchtung soll im warmweißen und somit insektenfreundlichen Licht erfolgen.

Sogar eine Boulebahn gibt es im Lohbachtal. Soziale Kontrolle aber weniger.

Sogar eine Boulebahn gibt es im Lohbachtal. Soziale Kontrolle aber weniger. © Jörg Bauerfeld

Ökologisch sei so ein Projekt nicht sinnvoll. Der Begriff „Lichtverschmutzung“ fiel in diesem Zusammenhang. Laut Stadt habe man das aber bedacht. Das Licht werde zielgerichtet breit auf den Weg gelenkt. Eine Abstrahlung in den Nachthimmel sei zu minimieren.

Bäume verhindern den Betrieb mit Solarstrom

Aber wie soll die Beleuchtung am Ende aussehen? Gibt es die Möglichkeit die Leuchten eventuell sogar über Solar aufzuladen? Im Bereich des Lohbachtales wird es vermutlich schwierig mit der Solarenergie. Das geht aus einem Prüfbericht der Stadt Dortmund hervor.

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So sei es nach aktuellem Stand fraglich, ob die Beleuchtung in den dunklen Jahreszeiten bis in die Morgenstunden trotz bewegungsabhängiger Beleuchtung ausreichend Licht abgeben würde. Das würde an den umliegenden Bäumen liegen, die ein Laden der Lampen erschweren würden.

In Scharnhorst gibt es ein Musterprojekt

Ob es am Ende doch Solarbeleuchtung wird, wolle man abwarten. Abhängig ist die Entscheidung am Ende von einem Musterobjekt in Scharnhorst. Hier will man den Herbst und Winter abwarten und dann die Ausleuchtung eines Weges an der Gleiwitzstraße bewerten.

Auch was die soziale Kontrolle im Lohbachtal angeht, könnte die Beleuchtung vermutlich einiges bewirken. Denn immer wieder klagen Bürger über ein wahres Scherbenmeer, das von nächtlichen Trinkgelagen auf dem Weg zurückbleibe. Vor allem für die zahlreichen Hundebesitzer ein Ärgernis, die die Strecke für einen Spaziergang mit ihrem Vierbeiner nutzen. Denn die Tiere können sich an den Scherben schwer verletzen.