11 Fragen und Anworten zum muslimischen Fastenmonat Ramadan

© Peter Bandermann

11 Fragen und Anworten zum muslimischen Fastenmonat Ramadan

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In Dortmund leben etwa 55.000 Muslime. Für die Gläubigen beginnt heute der Fastenmonat Ramadan. Was bedeutet das? Welche Regeln gelten? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Dortmund

, 06.05.2019, 12:03 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Dortmund gibt es 41 Moschee-Gemeinden und etwa 55.000 Muslime, so Ahmad Aweimer, Sprecher des Rats der muslimischen Gemeinden in Dortmund. Für die meisten Muslime beginnt heute die einmonatige Fastenzeit. Das Fasten im Ramadan gehört zu den sogenannten fünf Säulen des Islams, also zu den Hauptpflichten, die ein Muslim als Gottesdienst durchführt. Hier werden elf zentrale Fragen zum Fastenmonat beantwortet:

Wie wird im Islam gefastet?

Von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang nehmen Muslime keine Nahrung zu sich. Auch Geschlechtsverkehr ist verboten. Das ist das sogenannte „äußere Fasten“. Das innere Fasten geschieht mit allen Sinnen – das bedeutet, dass sich Muslime stärker als in anderen Monaten von allen Sünden fernhalten sollten.

Wann findet der Fastenmonat statt?

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Das heißt: Das Jahr ist für gläubige Muslime zehn Tage kürzer als das gregorianische Sonnenjahr – also das übliche Jahr in westlichen Kulturkreisen. Dadurch verschiebt sich der Monat Ramadan jedes Jahr um zehn oder elf (bei Schaltjahren) Tage nach vorne und durchschreitet allmählich alle Jahreszeiten. In 15 Jahren findet Ramadan im Dezember statt, wo die Fastentage wesentlich kürzer sind.

Zu welchen Zeiten müssen Muslime in diesem Jahr fasten?

Der erste Fastentag am 6. Mai beginnt um 4:17 Uhr und endet um 21:07 Uhr. Der letzte Fastentag am 3. Juni beginnt um 3:46 und endet um 21:46.

Wer ist zum Fasten verpflichtet?

Das Fastengebot gilt für geistig zurechnungsfähige Männer und Frauen, die die Pubertät erreicht haben. In der Praxis fasten teilweise auch Kinder für einige Stunden am Tag, um sich an den Verzicht zu gewöhnen.

Gibt es Personen, die vom Fasten ausgenommen sind?

Schwangere, stillende Mütter oder Frauen in der Menstruation sind von der Pflicht befreit. Darüber hinaus sind bei Fastenden, bei denen gesundheitliche Schäden auftreten, vom Gebot ausgenommen. Das gilt für kranke und altersschwache.

Wirkt sich das Fasten negativ auf die Gesundheit aus?

Eine zuverlässige Studie über die Auswirkungen des Fastens bei Muslimen gibt es nicht. Es gibt jedoch Ergebnisse einer Untersuchung zum Fasten der Bahai: Sie verzichten jedes Jahr für 19 Tage jeweils zwölf Stunden lang auf jegliche Nahrungsaufnahme. Die Forscher wollen herausgefunden haben, dass sich der Zuckerstoff- und Fettstoffwechsel dadurch sogar verbessert.

Was ist die Wortbedeutung von Ramadan?

Ramadan ist Arabisch und wird von der Wurzel „ramida“ oder „arramad“ abgeleitet, was “brennende Hitze und Trockenheit“ bedeutet. Aus der gleichen Wurzel kommt „ramdaa“ - sonnengebrannter Sand.

Seit wann und warum ist das Fasten im Monat Ramadan für Muslime eine Pflicht?

Das Fasten während des Ramadans ist für Muslime seit dem Jahr 624 verpflichtend. Muslime berufen sich dabei auf Verse aus dem Koran: „Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten...“ (Koran, 2:185).

Welche Mahlzeiten werden im Monat Ramadan fürs Fastenbrechen zubereitet?

Das Fastenbrechen - also die erste Nahrungsaufnahme am Ende jedes Fasten-Tages - wird gewöhnlich mit einer Dattel und etwas Wasser durchgeführt. So soll es der Prophet Mohammed praktiziert haben. Darüber hinaus unterscheiden sich die jeweiligen Essgewohnheiten je nach kulturellem Hintergrund der Muslime. Oft werden abends festliche Mahlzeiten zubereitet.

Welche Bräuche prakitzieren Muslime im Monat Ramadan?

Nach dem Vorbild der Propheten Mohammed sollten Muslime während des Fastenmonats den ganzen Koran lesen. Gegenseitige Besuche und Einladungen zum Fastenbrechen gehören ebenfalls zur Tradition. Moscheebesuche gehören für viele auch zur Tagesordnung.

Wird am Ende des Ramadans ein Fest begangen?

Das „Fastenbrechen-Fest“ beginnt mit einem besonderen Festgebet am ersten Tag nach dem Monat Ramadan. Das Fest dauert drei Tage und es werden vor allem Verwandte und Bekannte besucht.

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