Verweiste Cafés und Strände - auf Mallorca ist Corona-bedingt nicht viel los.

© Michael Schuh

Mallorca trotz Corona: Kosten, Tests, Sperrstunde - die Regeln im Überblick

rnAb Flughafen Dortmund

Von Dortmund direkt nach Mallorca: Wer auf die Baleareninsel fliegen möchte, benötigt Tests für die Hin- und Rückreise. Auf Mallorca selbst gelten dann strenge Regeln.

Dortmund

, 19.04.2021, 19:15 Uhr / Lesedauer: 3 min

Mal eben für ein paar Tage von Dortmund nach Mallorca jetten und unter der Mittelmeersonne die Seele baumeln lassen? Hört sich vielversprechend an, ist aber mit einer ganzen Menge an Regeln und Formalien verbunden - vom möglichen Ansteckungsrisiko mal ganz abgesehen.

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Die Flüge und das Hotel zu buchen, ist das kleinste Problem - das funktioniert nach wie vor mit ein paar Klicks im Netz. Doch bei der Buchung erfährt man bereits von den ersten Vorschriften: Wer nach Malle einreisen möchte, benötigt einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Und eben dieser Test, der von Fachpersonal durchgeführt werden muss, schlägt mit rund 100 Euro zu Buche - zusätzlich zu den anderen Reisekosten.

Wer die Nähe zu anderem Menschen derzeit scheut, sollte auf einen Mallorca-Urlaub besser verzichten: Im Flugzeug ist von Mindestabstand nichts zu spüren.

Wer die Nähe zu anderem Menschen derzeit scheut, sollte auf einen Mallorca-Urlaub besser verzichten: Im Flugzeug ist von Mindestabstand nichts zu spüren. © Michael Schuh

Frühestens 48 Stunden vor dem Abflug muss der Mallorca-Urlauber zudem online einen Fragebogen des spanischen Gesundheitsministeriums ausfüllen, in dem unter anderem nach besagtem PCR-Test gefragt wird.

Die Kokosinseln vor Deutschland

Da das Formular nicht sonderlich benutzerfreundlich gestaltet ist - in der nicht alphabetisch geordneten Liste der Herkunftsländer stehen unter anderem die Zentralafrikanische Republik und die Kokosinseln vor Deutschland - muss man sich auch hierfür eine gewisse Zeit nehmen. Wer das nicht macht, den erwartet am Flughafen eine böse Überraschung: Beide Formulare werden sowohl in Dortmund als auch in Palma peinlich genau überprüft.

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Haben Sie den Flug - auf dem die in Deutschland gültigen Abstandsregeln übrigens nicht eingehalten werden können - heile überstanden, bekommen Sie im Hotel auf Mallorca den nächsten Vordruck in die Hand gedrückt. Mit der sogenannten „Haftungserklärung für Gäste“ verpflichtet sich der Urlauber, die geltenden Regeln im Hotel einzuhalten und befreit die Unterkunft zugleich von jeglicher Haftung in Sachen Corona.

Am Hotelpool darf die Maske abgelegt werden - wenn der Abstand einzuhalten ist und die Temperaturen es erlauben.

Am Hotelpool darf die Maske abgelegt werden - wenn der Abstand einzuhalten ist und die Temperaturen es erlauben. © Michael Schuh

Fast überflüssig zu erwähnen, dass in Hotels ebenso wie überall im öffentlichen Raum eine strikte Maskenpflicht gilt. Nur am Strand und am Pool darf man die Schutzmaske abnehmen - wenn ein Abstand von 1,50 Meter zu anderen Personen eingehalten werden kann.

Sperrstunde ab 17 Uhr

Sie möchten mal endlich wieder in einem Restaurant oder einer Bar sitzen? Dann müssen Sie sich beeilen, denn um Punkt 17 Uhr beginnt die Sperrstunde. Bis dahin dürfen nur die Terrassen und Biergärten öffnen, die Innenräume sind weiterhin tabu. Dass Diskotheken und Nachtbars komplett geschlossen sind, versteht sich von selbst.

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Wer noch Hunger hat, kann sich nach 17 Uhr im Supermarkt etwas kaufen, bei einigen Restaurants ein Gericht zum Mitnehmen bestellen oder bis 22 Uhr im Hotelrestaurant speisen. Danach muss der Gast dann allerdings auf sein Zimmer gehen: Ab 22 Uhr herrscht auf Mallorca eine strikte Ausgangssperre.

Stress am Abreisetag

Am Abreisetag wird‘s dann noch einmal etwas stressig. Bevor sie das Flugzeug besteigen, müssen Reisende nämlich einen neuerlichen Antigenschnelltest vorweisen, der von einem anerkannten Testcenter auf der Insel stammen muss.

In Facharztpraxen, Krankenhäusern oder Testzentren wie dem "Test & Fly" müssen Urlauber vor dem Rückflug einen Antigenschnelltest machen lassen.

In Facharztpraxen, Krankenhäusern oder Testzentren wie dem "Test & Fly" müssen Urlauber vor dem Rückflug einen Antigenschnelltest machen lassen. © Michael Schuh

Von diesen Teststationen gibt es einige, zum Beispiel eines im Flughafen oder auch das „Test & Fly“ der Clinica Picasso direkt in Arenal. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, sollte man sich vorher online anmelden. Nach dem Test, der in Arenal 39 Euro kostet, liegt das Ergebnis binnen 20 Minuten vor.

Keine Kegelclubs

„Unsere Kunden sind überwiegend Deutsche, seit dieser Woche aber auch einige Spanier“, sagt Sonja Clausen, die 2019 nach Mallorca auswanderte und momentan bei „Test & Fly“ arbeitet. „Darunter befinden sich Geschäftsleute und viele Familien. Kegelclubs oder Fußballmannschaften haben wir fast gar nicht.“

Sonja Clausen arbeitet im Testcenter "Test & Fly" in Arenal. "Die Anzahl der Nachtestungen ist sehr gering", verweist die 44-Jährige auf die große Mehrheit negativer Testergebnisse.

Sonja Clausen arbeitet im Testcenter "Test & Fly" in Arenal. "Die Anzahl der Nachtestungen ist sehr gering", verweist die 44-Jährige auf die große Mehrheit negativer Testergebnisse. © Michael Schuh

Mal eben aus Bequemlichkeit auf diesen weiteren Test zu verzichten, empfiehlt sich übrigens nicht. Wer das Ergebnis nicht auf dem Handy oder in ausgedruckter Form bei sich trägt, dem wird der Zutritt zum Flieger verwehrt. Und bei der Ankunft in Dortmund wird erneut kontrolliert.

Sieben-Tage-Inzidenz bei 31

Laut „Mallorca Zeitung“ liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Montag, 19. April, auf der Insel bei 31 - also deutlich unter der in Deutschland. Und laut „Tagesschau“ sitzen momentan 27 Deutsche eine zehntägige Quarantäne in einem speziellen Hotel in Flughafennähe ab; darunter aber nicht nur positiv Getestete, sondern auch enge Kontaktpersonen und Verdachtsfälle.

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Ein Mallorca-Urlaub will also gründlich überdacht sein. Einerseits aufgrund der zusätzlichen Kosten und des deutlich gestiegenen Aufwands, den eine solche Reise mit sich bringt. Andererseits wegen der Situation im Flugzeug, wo zwar Maskenpflicht herrscht, die Fluggäste aber nach wie vor dicht an dicht sitzen.

Körperliche Nähe im Flugzeug

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