Radfahrer und Spaziergänger sind rund um die Halde Hympendahl fast immer unterwegs: Das Gelände in Hörde irgendwo zwischen B 54, Florianturm, dem riesigen Materna-Gebäude, Phoenix-West, der Bergmann Brauerei ist zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. An diesem sonnigen Wochentag haben Abiturienten die Halde zum Feierort für die Mottowoche auserkoren. Die Musik wummert. Besonders an Wochenenden strömen viele Menschen hierher, schlendern am alten Viadukt vorbei durch die Natur und genießen von oben den Rundumblick auf markante Gebäude der Stadt.
Was für die Menschen schön ist, ist es für die Tiere eine echte Bedrohung. Ein Zaun oben auf der Halde soll nun die Tiere schützen. Im März 2025 hat der Bau begonnen. Noch ist man nicht ganz fertig: Aktuell fehlen noch die Tore und jene Bereiche, in denen das Gelände sehr steil ist. Die Arbeiten sollen voraussichtlich Ende April 2025 abgeschlossen sein, teilte die Stadt auf Anfrage mit.

Kröten und Vögel
Der rund 50.000 Euro teure transparente Stabmattenzaun, der rund vier Hektar des Areals umfasst, soll zwei bedrohte Tierarten, Kreuzkröte und Flussregenpfeifer, vor den zunehmenden Störungen durch Spaziergänger und Radfahrer schützen. Die Kreuzkröte und der Flussregenpfeifer stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten in Nordrhein-Westfalen. Beide Tiere bevorzugen sandige, kiesige und weitgehend vegetationsfreie Flächen, wie es sie hier auf der Halde Hympendahl gibt. Besonders der Flussregenpfeifer, ein Bodenbrüter, habe in der Vergangenheit darunter gelitten, dass seine Nester leicht übersehen wurden und dadurch zerstört worden seien, so die Stadt.
Der 1,60 Meter hohe Zaun gewährt freie Sicht aufs Gelände. Auch müssten Besucher nicht auf gewohnte Wege verzichten, heißt es weiter. Der Weg vom Teich zum Eichenhain bleibe wie gewohnt offen, und auch der Weg durch die Bahnunterführung sei nicht von der Zaunanlage betroffen. Lediglich der Weg um den Haldenkörper, der bisher zu den weniger frequentierten Strecken gehörte, verlaufe nun hinter dem Zaun. Der oft genutzte, jedoch nicht offiziell anerkannte Pfad zum Viadukt sei nun ebenfalls gesperrt.

Informationen für Besucher
Um Sinn und Zweck des neuen Zauns zu verdeutlichen, wurden an verschiedenen Punkten rund um die Halde Informationsschilder aufgestellt. Nicht nur die Halde selbst, das gesamte Phoenix-West-Gelände ist nach Angaben der Stadt ein wertvolles Schutzgebiet für weitere gefährdete Tierarten, wie etwa Sperber und Wanderfalken.
Die Halde Hympendahl wurde seinerzeit als Ablagerungsplatz für Schlacke genutzt, nachdem die Kapazitäten der Halde Schallacker in Hörde erschöpft waren. Die Schlacke wurde über die Hympendahlbrücke transportiert. Von der Brücke stehen heute nur noch die Brückenköpfe.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals am 14. April 2025.