Mit steigenden Temperaturen wird’s rappelvoll im Westpark. Klaus Erdmann, Betreiber des gleichnamigen Cafés, kann sich an den Fingern einer Hand abzählen, was das für ihn bedeutet: Neben seinen Kunden aus dem Biergarten strömen auch andere Parkbesucher auf die Café-Toiletten. „Ich hab’ das erst neulich wieder erlebt – gruselig“, sagt Erdmann. „Viele Leute reagieren sauer und aggressiv, wenn ich darauf hinweise, dass meine Toiletten nicht öffentlich und nur für meine Kunden gedacht sind“, berichtet der Gastronom.
Das Aufkommen sei gutem Wetter so hoch, dass er eigentlich Extra-Reinigungskräfte vorhalten müsse – was aber finanziell nicht machbar sei. Der frühere Toilettenwagen im Westpark war seit Ende August 2022 nicht mehr nutzbar. Die Stadt hat ihn inzwischen abtransportiert – aber noch immer keinen Ersatz besorgt. Der sollte eigentlich seit Anfang April da sein. Erdmann ist zunehmend verärgert.
Auch Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß schwant nichts Gutes. „Es ist mehr als dringlich, dass im Westpark eine Toilettenmöglichkeit angeboten wird“, sagt Fuß angesichts der aktuellen Wetterprognosen. Alle dafür notwendigen Beschlüsse seien von der Bezirksvertretung gefasst, erinnert Fuß.
Sie werde sich auch an den laufenden Reinigungskosten beteiligen. „Es war immer unser Wunsch, Parkbesuchern ab 1. April eine solche Möglichkeit anzubieten“, sagt Fuß. Er sehe die hohe Belastung der Cafe-Toiletten sehr wohl. „Ich bedauere, dass bisher keine befriedigende Lösung gefunden wurde“, so der Bezirksbürgermeister in Richtung Stadtverwaltung.

Die lässt sich nach wie vor keinen Termin für Ersatz entlocken. Ein Vergabeverfahren für die Beschaffung eines Doppelcontainers sei auf den Weg gebracht. Klar, sagt die Stadt, es wäre wünschenswert gewesen, einen solchen Container im April/Mai aufzustellen. Man habe das Vergabeverfahren aber nicht früher starten können. Schließlich habe die Stadt ab dem 3.3. erstmal keine neuen Aufträge vergeben dürfen – so lange, bis die Arnsberger Bezirksregierung dem Dortmunder Stadthaushalt 2023 die Freigabe erteilt. Was am 28.3. geschehen ist.
"Das ist sehr bedauerlich"
Aktuell würden im Grünflächenamt „letzte offene Fragen bezüglich einer verlässlichen und dauerhaften Toiletten-Lösung für den Westpark geklärt“, teilte die Stadt weiter mit. Fragen zu Abwasser sowie Strom- und Wasserversorgung für den Doppelcontainer seien „bereits beantwortet“.
Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Anlage täglich gereinigt werde. Einen konkreten Zeitrahmen könne man nicht nennen, lässt die Stadt wissen. Und teilt mit: „Im Sommer soll der Container stehen.“
Auf erneute Anfrage am 28.4. hieß es: Die Auftragsvergabe für den Doppelcontainer soll in der ersten Mai-Woche erfolgen.
Für Bezirksbürgermeister verheißt das nichts Gutes. „Das bedeutet leider nicht, dass der Toilettencontainer dann auch steht“, kommentiert Friedrich Fuß. „Parkbesucher werden wohl bis mindestens Anfang Juni warten müssen - optimistisch geschätzt" sagt er. „Das ist sehr bedauerlich", so Fuß. Cafe-Betreiber Erdmann ist das lange Warten leid. „Bis heute hat die Stadt nicht ansatzweise mit mir kommuniziert“, klagt er.
Erdmann fordert die Verwaltung auf, bis zum Eintreffen des Containers eine Übergangslösung zu schaffen. "Notfalls muss ich eine Sicherheitskraft (Security) engagieren, die Parkbesucher auf die öffentliche Toilette am Bürgersteig vor dem Park verweist", sagt der Gastronom, „zumindest in den Stoßzeiten."
Wie wird das erst beim kommenden Westparkfest vom 18.5. bis 21.5.? Tobias Klotz von der Aktions- und Interessengemeinschaft Westend, kennt die Probleme. Er beugt schon mal vor: „Wir werden die Zahl der Toilettenwagen von drei auf vier erhöhen“, kündigt Klotz an.
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