„Dortmunder Junge“ macht international Karriere Axel Rüger wird Museumsleiter in New York

Internationale Karriere: Axel Rüger wird Museumsleiter in New York
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Wer Axel Rüger anruft, der telefoniert in die englische Hauptstadt London: Dort leitet der gebürtige Dortmunder seit 2019 die Royal Academy oft Arts. Und der Mann, der sich meldet, hat einen unverkennbar leicht britischen Akzent. Seit 31 Jahren lebt Axel Rüger inzwischen im Ausland.

Der heute 56-Jährige ist Kunsthistoriker – und London nur eine Station eines aufregenden Lebens im Spektrum internationaler Kunst. Mit dem Jahr 2025 beginnt für Rüger, im Dortmunder Süden (mit Zwischenstation in Saarbrücken) aufgewachsen, ein neues Kapitel: Er wird neuer Leiter der Frick Collection in New York. Die berühmte New Yorker Frick Collection mit vielen wichtigen europäischen Kunstwerken soll 2025 nach jahrelanger Renovierung wieder in ihr altes Gebäude an der 5th Avenue zurückkehren. Das wird die neue berufliche Heimat Rügers.

Das Gebäude der Frick Collection in New York. Das Museum beheimatet Kunst von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert.
Das Gebäude der Frick Collection in New York. Das Museum beheimatet Kunst von der Renaissance bis zum 19. Jahrhundert. © picture alliance / dpa

Abitur am Max Planck-Gymnasium

Dass es mal so kommen würde, wie es jetzt gekommen ist, hätte sich Rüger nach eigenem Bekunden selbst so nicht ausmalen können zu Beginn seiner Karriere. Dass aus ihm mal ein Museumsleiter in New York werden würde – eher unwahrscheinlich. Als er sein Kunststudium an der Freien Universität Berlin begann, warnte man ihn und seine Kommilitonen: „Suchen Sie sich etwas anderes, damit findet man keinen Job.“

Rüger, der 1987 sein Abi am Dortmunder Max-Planck-Gymnasium machte, hielt die Warnung indes nicht ab: Er legte los. Schwor sich, flexibel zu sein und setzte das um. Seine Karriere dokumentiert das: 1993 bekam er ein Stipendium der Erasmus-Stiftung und studierte in Kanada. 1999 führt es ihn in die „London National Gallery“. Seit 2019 leitet er die „Royal Academy of Arts in London“; zuvor war er 13 Jahre Chef im Amsterdamer Van-Gogh-Museum. Die niederländische Stadt ist dem gebürtigen Dortmunder ans Herz gewachsen: Noch immer gibt es dort viele Kontakte und auch noch eine Wohnung für ihn. Die hat er in New York noch nicht, aber Rüger ist ja erwiesenermaßen flexibel: „Es wird schon ein Dach über dem Kopf dort für mich geben“, sagt er.

Berufung gefunden

Ein Dach überm Kopf gibt es für Axel auch nach wie vor in Dortmund: Hier leben seine Eltern noch immer in Lücklemberg. Die sind nicht ganz unschuldig an der internationalen Karriere des Sohnes: Auch sie seien sehr kunstinteressiert, berichtet Rüger.

Mit seiner Arbeit in und für die Museen hat der jedenfalls seine Berufung gefunden: „In den Kunsthandel wollte ich nie“, erinnert sich Rüger. Dagegen seien Museen für ihn die „ideale Kombination“: Man habe mit Kunstsammlungen zu tun und mit Menschen, „die sich daran erfreuen, was wir organisieren“. Darüber hinaus gebe es auch immer die Möglichkeit, zu forschen und zu schreiben. Bevor es nun nach New York geht, führt der Weg des 56-Jährigen auf jeden Fall nochmal in die alte Heimat: nach Dortmund-Lücklemberg – auf Elternbesuch.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist erstmals am 25. Oktober 2024 erschienen. Wir veröffentlichen ihn an dieser Stelle erneut.