Bußgelder oder Fahrverbote sind für die Betroffenen nervig, aber notwendig: „Zu schnelles Autofahren ist nicht nur eine Belästigung, sondern eine konkrete Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer“, so Pressesprecher der Stadt Dorsten, Christoph Winkel.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) war im vergangenen Jahr fleißig: 9.349-mal haben sie Raser geblitzt und 14.213 Verstöße im ruhenden Verkehr festgestellt. Dadurch kamen insgesamt 727.000 Euro in die Kasse. Nach Jahren, in denen die Zahlen rückläufig waren, steigen sie nun wieder.
Mit den zwei Radarwagen ertappte die Stadt viele Verkehrssünder. 1.077 der 9.349 Raser waren so schnell, dass sie keine Verwarnung erhielten, sondern ein Bußgeld zahlen mussten. Hingegen ist die Zahl der auferlegten Fahrverbote etwas geringer als im Jahr zuvor: 2024 haben zehn Temposünder ein Fahrverbot erhalten. Ein Jahr zuvor waren es noch 18.
Nimmt man alle Verwarnungen und Bußgelder zusammen, so kommt man auf 377.000 Euro. Das sind 17.000 Euro mehr als im Vorjahr. Auch 2021 und 2022 lag die eingenommenen Gelder deutlich geringer, bei rund 340.000 Euro.
Viele Raser außerorts
Besonders oft konnte die Stadt Temposünder am Westwall erwischen: Dort haben sie 480 Verstöße festgestellt. Ein paar Mal weniger blitzte es an der Halterner Straße auf Höhe Wenger Höfe mit 469-mal. Außerorts schlug das Messgerät am Freudenberg mit 2.068 Geschwindigkeitsüberschreitungen am häufigsten an.
„Wichtig dabei: Die Stadt registriert keine Bagatellverstöße, sondern die Messgeräte lösen jeweils erst ab einer Tempoüberschreitung von neun Kilometern in der Stunde aus“, erklärt Winkel.
Bürgerinnen und Bürger begrüßen die Kontrollen, heißt es. Gleichzeitig gibt es weniger Beschwerden über rasende Verkehrsteilnehmer. Allerdings kann die Stadt nicht überall blitzen. Durch eine Verkehrserhebung wird jede Blitzer-Stelle erfasst und muss mit der Polizei abgestimmt werden.
„Blitzen darf die Stadt nur an Stellen, an denen nach vorhergehenden Erhebungen die zulässige Geschwindigkeit deutlich und von einer Mehrzahl der Fahrerinnen und Fahrer überschritten wird oder an besonderen Gefahrpunkten wie Schulen, Kindergärten oder Altenheimen“, so die Erklärung. In Dorsten gibt es 178 Stellen, an denen die Stadt ihre Kontrollen durchführen darf.
Parkverstöße verdoppelt
Nicht nur Raser gehen ins Netz des Kommunalen Ordnungsdienstes: „Die Einnahmen der Stadt Dorsten aus dem ruhenden Verkehr, also Parkverstöße, belaufen sich auf circa 350.000 Euro“, erklärt Winkel. Insgesamt sind es 14.213 Verstöße. Das ist fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. 2023 kamen bei 6.739 Verstößen circa 184.000 Euro zusammen.
„Mit Blick auf die stark variierenden Zahlen muss auch das vorhandene Personal berücksichtigt werden, das dem Kommunalen Ordnungsdienst in 2023 weniger zur Verfügung stand“, erklärt Christoph Winkel. „Ein direkter Vergleich zwischen den Jahren kann daher nur bedingt gezogen werden“, heißt es weiter.
