Rund 30 einzelne Projekte, Investitionen von mehr als 40 Millionen Euro: Das Stadtumbau-Programm „Wir machen Mitte“ hat in den vergangenen Jahren das Gesicht der Dorstener Innenstadt erheblich verändert. Im Sommer 2022 war offiziell Schluss mit dem hauptsächlich von Land, Bund und EU geförderten Riesen-Projekt - und dennoch es gibt weiterhin Baustellen, die sich bis ins kommende Jahr 2023 hineinziehen und die dafür gesorgt haben, dass die Fördergeber die Fristen, in denen die Bauobjekte fertig sein müssen, verlängert haben.
Höhepunkt des „Abschluss-Jahres“ war Anfang Mai ein Bürgerfest - drei „Feiertage“, an denen an allen „Wir machen Mitte“-Standorten ein buntes Programm geboten wurde - beispielsweise vom umgebauten Georgsplatz über den Bürgerpark Maria Lindenhof und die grundsanierte Fußgängerzone bis hin zum geplanten Bahnhofsvorplatz, wo die im Winter begonnenen Bauarbeiten damals allerdings schon längst seit Wochen ruhten.
Organisiert wurde das Festprogramm vor allem vom engagierten Team des Stadtteilbüros „Wir machen Mitte“, das inzwischen aus dem Stadtbild verschwunden ist: Das Büro, das an der Gahlener Straße angesiedelt war, wurde frei gezogen. Einige Mitarbeiter siedelten als letzte „Mohikaner“ um in ein Provisorium in die Franziskaner-Gasse umzuziehen , aber auch dieser Standort ist inzwischen Vergangenheit. Allein City-Manager Christoph Krafczyk macht weiter, seine Stelle ist künftig bei der städtischen Wirtschaftsförderung angedockt.

Gleich mehrere große „Wir-machen-Mitte“-Bauprojekte verzögerten sich aus unterschiedlichsten Gründen bis jetzt: Corona, Liefer-Probleme, Personalmangel, Ausschreibungs-Schwierigkeiten, die angespannte Lage in der Baubranche und so weiter und so fort. Und die Kosten stiegen, vor allem bei den beiden „Vorzeige-Objekten“, die in diesem Jahr noch nicht fertig geworden sind: das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude samt Bahnhofsumfeld und das Stadtteilzentrum „Treffpunkt Altstadt“.
Immerhin: Der grundsanierte Altbau des Treffpunkts kann Mitte Januar wieder eröffnet werden, mit dem neuen Veranstaltungssaal im Neubau wird es noch ein paar Wochen dauern. Und wohl bis Frühjahr, aber vielleicht auch bis zum Sommer dürften die Bauarbeiter im und rund um den Bahnhof beschäftigt sein.
Schölzbach aufgewertet
Immerhin sind zwei der großen „Wir-machen-Mitte“-Projekte, die ebenfalls längere Zeit auf sich warten ließen, in diesem Jahr fertig geworden: Der durch die Feldmark und die Altstadt fließende Schölzbach, jahrzehntelang ein Mauerblümchen-Dasein fristend, wurde ökologisch und landschaftlich aufgewertet. Und auch die Hochstadenbrücke zwischen den Mercaden und dem Bildungszentrum Maria Lindenhof ist wieder frei gegeben worden - und bietet dabei einen Ausblick auf das in diesem Jahr neu eröffnete Spiel- und Sportfeld am Petrinum.
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