
Von oben betrachtet wirkt der sogenannte „Winterzauber“ etwas verstörend. Zwei Hallen nehmen den Großteil des Marktplatzes ein. Schön ist anders.
Von festlicher Stimmung, wie wir sie von kleineren und manchmal auch größeren Weihnachtsmärkten kennen, kann in Dorsten keine Rede sein. Das wirklich schön gestaltete Gastronomie-Zelt lädt immerhin zu einem oder mehreren Getränken ein. Und zum WM-Rudelgucken. Das geht dank einer großen Leinwand an der Kunststoff-Bahn gegenüber sogar noch besser. Aber ist das Interesse wirklich so groß, wie man uns angesichts des Platzangebotes weismachen möchte?
Der umstrittenen WM wird beim „Winterzauber“ zu viel Aufmerksamkeit gewidmet. Kinder hingegen kommen eindeutig zu kurz. Die kleine Kunststoff-Bahn ist den Eisstockmasters vorbehalten. Die Teilnehmer spielen nicht nur, sie konsumieren auch jenseits der Bande. Der Charme früher Tage ist dafür auf der Strecke geblieben.
Bei aller Kritik muss aber auch gefragt werden: Was wäre die Alternative zum „Winterzauber“? Ein einsamer Tannenbaum vor dem Brunnen, leuchtende Kränze in der Fußgängerzone - das reicht leider nicht in diesen für den Handel schweren Zeiten.
Die Zeit vor Weihnachten ist eben selten besinnlich, sondern vor allem kommerziell. Dazu tragen wir alle bei. Wenn schon in Dorsten der Zauber fehlt, hoffen wir eben auf den Winter. Dann schmeckt auch der Glühwein besser.
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