Der Dorstener Winterzauber war am Samstagabend gut besucht.

© Ralf Pieper

Winterzauber in Dorsten: „Die Feste genießen, solange es sie noch gibt“

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Am Abend füllte sich der Dorstener Marktplatz. Gedränge wie beim letzten coronafreien Winterzauber vor zwei Jahren gab es aber nicht. Die Furcht vor dem nächsten Lockdown feiert mit.

Dorsten

, 14.11.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Trotz hoher Infektionszahlen startete am Freitagabend der Dorstener Winterzauber. Eisfläche und Gastro-Zelt waren zuvor in Rekordzeit auf dem Markplatz aufgebaut worden. Am Samstag war der Andrang tagsüber überschaubar. Einige Leute gönnten sich nach dem Einkaufen eine Bratwurst und ein paar mehr einen Glühwein.

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Das Robert-Koch-Institut hatte angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens am Freitag dazu geraten, Großveranstaltungen abzusagen. Und auch bei Besuchern des Winterzaubers gingen die Meinungen über Sinn und Unsinn größerer Veranstaltungen bei gleichzeitig explodierenden Corona-Zahlen auseinander.

„Ich komme tagsüber gerne hierher“, sagte etwa Dieter Pannebäcker. „Die Besucherzahl ist überschaubar, ich fühle mich sicher.“ Am Abend sei es ihm allerdings zu voll: „Aber jeder kann für sich selbst entscheiden, ob und wann er hierher kommt. Keiner wird gezwungen zum Winterzauber zu gehen.“

Nach der Coronapause im letzten Jahr genossen die Gäste die vorweihnachtliche Stimmung beim Winterzauber auf dem Marktplatz.

Nach der Coronapause im letzten Jahr genossen die Gäste die vorweihnachtliche Stimmung beim Winterzauber auf dem Marktplatz. © Ralf Pieper

In der Tat war am Samstagabend deutlich mehr los als tagsüber. Viele Besucher wollten den Musikabend mit DJ Jan Verholt erleben. Aber trotzdem gab es kein Gedränge wie beim letzten coronafreien Winterzauber vor zwei Jahren.

Rund 400 Besucher am Abend der Eröffnung

Laut Veranstalter seien es am Eröffnungsabend rund 400 Besucher im Durchlauf gewesen. Die Location biete Platz für weit über 1.000 Gäste. Wer den Winterzauber besucht, muss einen 3G-Nachweis mit sich führen. Kontrolliert wird stichprobenartig.

„Es ist toll hier. Ich habe keine Bedenken,“ sagte Besucherin Konny Columbus-Mohr. Ihre Freundin Angelika Kamps meinte: „Ich bin aus Gladbeck zugezogen. Da gibt es so etwas nicht. Darum genieße ich es, hier zu sein.“ Sie sei zunächst skeptisch gewesen, weil sie nicht gewusst habe, wie voll es wird, sagte Besucherin Trixi Kamps: „Aber jetzt, wo ich hier bin und sehe, dass viel Platz zwischen den Besuchergruppen ist, fühle ich mich sicher.“

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Eine andere Besucherin rechnet damit, dass wohl bald wieder neue Schutzmaßnahmen angeordnet werden: „Ich denke, wir stehen kurz vor dem nächsten Lockdown“, sagte Julia Erb. „Also müssen wir die Feste genießen, solange es sie noch gibt.“ Jörg Erb erklärte: „Wir sind alle vorsichtiger geworden. Aus einem Glas trinken oder flüchtige Bekannte zur Begrüßung umarmen – das ist nicht mehr.“

Die Gäste genossen die vorweihnachtliche Atmosphäre auf dem Marktplatz. Eine Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, wünscht sich allerdings ein anderes Format: „Mir geht die Eisfläche und das Bierzelt jedes Jahr auf den Keks“, sagte sie. „Ich hätte lieber einen schönen Weihnachtsmarkt hier in der Altstadt!“

Der Dorstener Winterzauber endet Heiligabend. Am Montag (15. November) beginnen die Eisstockmasters, zu denen sich 250 Mannschaften angemeldet haben.