RVR-Anhörung Vor allem auch Dorstener Anlagen sollen Windenergie für das Ruhrgebiet liefern

RVR-Anhörung: Dorsten soll Windenergie für das Ruhrgebiet liefern
Lesezeit

Die Windenergie soll hierzulande schneller ausgebaut werden können. Mit einer Änderung des 2024 gefassten Regionalplans will der Regionalverband Ruhr (RVR) genau regeln, wo im Revier in Vorranggebieten Windräder gebaut werden können. Betroffen ist vor allem unsere Region: Im Kreis Recklinghausen stellen sich im vorliegenden Entwurf 1.292 Hektar auf 41 Flächen als geeignet dar, um als Windenergiebereiche ausgewiesen zu werden. Davon liegen aktuell allein 32 Flächen in Dorsten und in Haltern, die die Windenergie für das Ruhrgebiet liefern sollen.

Vor Beginn des Beteiligungsverfahrens besteht nun für die Bürgerschaft die Möglichkeit, sich in Informationsveranstaltungen über das Planungsverfahren und den Planentwurf zu informieren. Für den Kreis Recklinghausen findet der Termin am 16. Januar (Donnerstag) um 17 Uhr im Schulzentrum Haltern, Holtwicker Straße 5, statt.

Außerdem bietet der RVR am 17. Januar um 14 Uhr noch eine Online-Informationsveranstaltung an. Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter https://www.rvr.ruhr/themen/staatliche-regionalplanung/anmeldung-infoveranstaltung notwendig.

Ab dem 20. Januar ist dann ein sechswöchiges Beteiligungsverfahren vorgesehen, in dem für die Kommunen und Kreise die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme besteht. Die Stadtverwaltung will in einer der beiden nächsten Sitzungen des Umwelt- und Planungsausschusses der Dorstener Politik ihre Stellungnahme zur Beschlussfassung vorlegen.

Karte der vorgesehenen Windenergie-Flächen in Dorsten und Umgebung
Einige der vorgesehenen Windenergie-Flächen in Dorsten und Umgebung. © RVR

Der Regionalplan war bereits an einigen Stellen in Sachen Windenergie angepasst worden. „Wir sind froh, dass im Bereich Hohe Mark die Flächen deutlich reduziert werden konnten“, so hatte Friedhelm Fragemann (SPD) in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses erklärt.

Dort erläuterte Planungsamtsleiter Marc Lohmann bereits, dass die Stadt Dorsten einige vom RVR bevorzugten Flächen skeptisch bewerten würde, etwa im Bereich Hagen/Schloss Lembeck. „Vielleicht ist es noch möglich, Alternativvorschläge in weniger kritischen Bereichen einzubringen.“

„Das Positive herausstellen“

Heiko Raffel (SPD) sah dies ähnlich. Michael Haake (Grüne) berichtete von „bilateralen Gesprächen“, die seine Partei mit dem RVR geführt habe: „Wir sind zufrieden, dass die meisten Windkraftanlagen dort gebaut werden sollen, wo jetzt bereits welche existieren.“

Es sei eine „Chance, Teil der Energie-Transformation zu sein“, so Haake: „Wir sollten versuchen, gegenüber der Bevölkerung das Positive daran herauszustellen.“

Franz-Josef Gövert (CDU) wies darauf hin, dass in den politischen Gremien des Kreises im November eine interaktive Karte des Regionalverbands vorgelegt worden sei, auf der noch weitere gelbe Punkte mit im Verfahren befindlichen Windenergie-Flächen für Dorsten eingezeichnet worden seien, unter anderem im Bereich Gälkenheide: „Ich glaube, da ist noch einiges in der Mache.“