
Am Mittwoch steigt die deutsche Nationalmannschaft in die Weltmeisterschaft in Katar ein - zum Missfallen der SPD und des Bürgermeisters wird das Spiel auch auf dem Dorstener Marktplatz übertragen.
Forderungen kommen zu spät
Einen Boykott der WM zu fordern, ist mit Sicherheit richtig, es erst Tage vor dem ersten Spiel zu tun, hingegen nicht. Gastronomen und Veranstalter zu einem Verzicht der Übertragung zu bewegen, wie es die SPD versuchte, ist selbstverständlich schwieriger, wenn die Leinwände schon aufgebaut und die Investitionen getätigt wurden.
Seit Jahren ist klar, dass dieser Moment kommen würde, man hätte vor Wochen eine Kampagne initiieren können, die klarstellt: „Wir wollen kein Public-Viewing bei dieser WM in unserer Stadt" - die Erfolgschancen wären deutlich größer gewesen, nur die Resonanz in der Öffentlichkeit möglicherweise nicht.
Deswegen drängt sich der Eindruck auf, dass es bei den Boykott-Forderungen der letzten Tage nicht darum geht, wirklich etwas zu erreichen, sondern um die eigene, öffentlichkeitswirksame Positionierung.
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