In der Doku „Das gnadenlose Geschäft mit den Welpen“ hatte „Hundeprofi“ Rütter Hubert Winkel kritisiert. Bei einer Show in der Mitsubishi Electric Halle Ende April 2023 kam es zum Zusammentreffen. Das etwa 14-minütige Video davon hatte Rütter nun am 6. Mai bei Facebook veröffentlicht: „aufgrund der großen Nachfrage“.
Rütter beim Auftritt: „Herr Winkel, ich freue mich, dass Sie heute hier sind. Wollen Sie nach oben kommen?“ „Lieber Martin, du bist doch mein Freund“, entgegnete Winkel auf dem Weg zur Bühne. „Wir sind Freunde?“, fragte Rütter lachend, der zuvor über „anwaltliche Bedrohungen“ gesprochen hatte: „Das ist super. Mega! Vielleicht heiraten wir heute Abend.“ Rütter: „Das ist episch!“
„Weil es nur fair ist“
Rütter versuchte, das Publikum zu beruhigen: „Es ist ja klar, was ihr emotional denkt. Aber ich finde es gut, dass wir hier stehen. Und ich finde auch, dass wir Herrn Winkel hier in aller Ruhe zu Wort kommen lassen sollten, weil es nur fair ist.“ Er wisse zu schätzen, dass Winkel gekommen sei: „Sie sind hier sehr angeprangert worden.“
Ein paar nette Worte gab Winkel zurück: „Ich finde sehr gut, wie du gegen illegalen Welpenhandel vorgehst.“ „Auch legalen“, so Rütter. Und ab da waren die Nettigkeiten vorbei. Winkel fragte, was er mit den Bildern von Welpen aus Ungarn zu tun habe, die Rütter zuvor gezeigt hatte. Rütter: In der Welpen-Reportage habe der Betreiber der Produktionsstätte gesagt, dass er seit Jahrzehnten für Winkel produziere. Das sei juristisch geprüft, so Rütter.
„Mit drei Collies gespielt“
Als „Quatsch“ bezeichnete Winkel Rütters Bericht. An einer Station in Ungarn, an der Rütter und sein Team gefilmt haben, sollen laut Winkel Hunde „von der 9. bis 15. Woche sozialisiert und geprägt werden - Leine laufen lernen die da auch zum Beispiel schon.“ Das sei dokumentiert. Als Rütter dort angekommen sei, habe „ein Mädchen mit drei Collies gespielt“.
Rütter: „In der Reportage sehen wir eine junge Frau (...) mit drei stark körperbehinderten Hunden, die kaum vernünftig laufen können.“ Diese seien „nicht gut sozialisiert, sondern ängstlich“. Die Anlage habe „wenn da 80 oder 100 Welpen in einem Stall untergebracht sind, nichts mit Welpen-Aufziehen zu tun“. „Stimmt alles gar nicht“, so Winkels Antwort. Fünf Mitarbeiter seien dort, „die mit den Hunden spielen und die bespaßen. Wo ist das Problem?“
„Das ist Druck machen“
Winkel sprach Vorschriften an, die regelmäßige tierärztliche Kontrollen vorsehen. Rütter verwies hingegen auf rechtliche Auseinandersetzungen und „Druck“: „Die Hunde müssen ja, wenn Sie bei euch gekauft werden, bei eurem Tierarzt nachbetreut werden.“ Winkel: „Nein, das ist ein Service.“ Rütter: „Nein, das ist kein Service. Das ist Druck machen.“ Winkel: „Nein, ist es gar nicht. Das ist ein Service: Die Leute können 14 Tage umsonst zu unserem Tierarzt gehen.“
Rütter: „Ich habe in der Welpenstube Winkel gefühlt 100 Hunde gesehen, die alle durch die Bank weg nicht vernünftig mit Menschen betreut werden.“ Die Welpen bekämen Zuwendung, widersprach Winkel. Vor einer Mitarbeiterin Winkels seien die Hunde panisch weggelaufen, sagte Rütter: „Sie ist wie Gargamel den Schlümpfen hinterher.“ Winkel entgegnete, er finde nicht gut, wie sich Rütter über seine Mitarbeiterin lustig mache.
Winkel zum Ende hin: „Ab heute erwähnst du meinen Namen nicht mehr in dem Zusammenhang...“ Rütter grätschte dazwischen: „Ich bin mir ziemlich sicher, das werde ich jeden Abend tun.“ Dann, so Winkel, „sag ich den Leuten über dich mal die Wahrheit.“ Rütter: „Ich weiß, dass Sie Menschen bedrohen und unter Druck setzen.“ Winkel bestritt das und verließ die Bühne. Rütter: „Ich denke, die nächsten Anwaltsschreiben kommen wohl wieder.“
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