Vorarbeiten für Wasserstoffleitung durch Dorsten starten Was wann geplant ist

Vorarbeiten für Wasserstoffleitung durch Dorsten starten
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100 Kilometer lang wird die Wasserstoffleitung sein, die bis Ende 2029 zwischen Emsbüren (Niedersachsen) und Dorsten gebaut werden soll. Projektbetreiber sind Thyssengas H2 und Open Grid Europe, die die Leitung als Teilstück eines großen Nord-Süd-Korridors errichten.

„Aktuell arbeiten wir an der Entwicklung einer möglichen Leitungstrasse und der Erhebung notwendiger Daten zur Vorbereitung der Unterlagen für das Genehmigungsverfahren“, so Thyssengas im Amtsblatt der Stadt Dorsten. Dazu gehören die Vermessung des Korridors, Boden- und Baugrunduntersuchungen sowie die Erfassung der Tier- und Pflanzenarten im Untersuchungsraum.

Dieser könne, so das Unternehmen, auch Flächen umfassen, die später nicht von der Trasse oder den Bauarbeiten berührt sein werden. Denn es werden noch unterschiedliche Varianten geprüft.

27 Seiten mit Flurstücken

Während der Arbeiten könne das Betreten von Privatgrundstücken erforderlich sein, so das Unternehmen. Welche Flurstücke das sind, hat die Stadt im Amtsblatt auf einer 27-seitigen Liste dargelegt.

Von Februar 2025 bis Mai 2026 sind die Vermessungsarbeiten geplant. Dabei wird die Topografie vor Ort aufgenommen. „Die Arbeiten werden durch eine Befliegung der Strecke und fußläufig mit tragbaren Vermessungsgeräten durchgeführt“, so das Unternehmen in der Mitteilung.

Tiere und Pflanzen

Im selben Zeitraum, Februar 2025 bis Mai 2026, stehen die „naturschutzfachlichen Kartierungen“ an. Dabei wird die vorhandene Tier- und Pflanzenwelt erfasst - „umweltfachliche Schutzgüter“ heißen sie im Planer-Deutsch. So soll eine möglichst umweltverträgliche Trasse gefunden werden. „Tagsüber und teilweise nachts werden auf relevanten Flächen die verschiedenen Arten erfasst. Teilweise ist das Auslegen beziehungsweise Anbringen von Hilfsmitteln (zum Beispiel Horchboxen, Fangzäune, Lockstöcke etc.) erforderlich, die an geeigneten Stellen für einige Zeit belassen werden“, so das Unternehmen. Horchboxen werden beispielsweise zum Nachweis von Fledermäusen eingesetzt, Lockstöcke bei Wildkatzen.

Mit den Boden- und Baugrunduntersuchungen soll im Juli 2025 begonnen werden, das Ende ist für Dezember 2026 vorgesehen. „Kleinrammbohrungen“, „Rammsondierungen“ und Kernbohrungen sind Verfahren, die dabei zum Einsatz kommen. Bei Verdacht, dass Kampfmittel im Boden stecken könnten, werden Sondierungen mit einem Schneckenbohrgerät durchgeführt. Die Bohrungen sollen laut Thyssengas „möglichst bodenschonend“ durchgeführt werden.

Besitzer müssen Arbeiten dulden

Thyssengas weist darauf hin, dass Grundstücksbesitzer und Nutzungsberechtigte die Arbeiten nach dem Energiewirtschaftsgesetz dulden müssen. Man versuche, die temporäre Störung „so gering wie möglich zu halten“. Das Projektteam ist bei Fragen erreichbar unter projekte@thyssengas.com .