„Alle hörten schön zu“ Neues Format erfolgreich: Vinyl-Abend im Gemeinschaftshaus Wulfen

Neues Format erfolgreich: Vinyl-Abend im Gemeinschaftshaus Wulfen
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Aus den Lautsprechern tönten den ganzen Abend lang Sounds und Stile, die eigentlich so was von gar nicht zueinander passten: von Volksmusik aus Samoa bis hin zu geistlichen Klängen vom Kirchenchor St. Matthäus in einer Aufnahme aus den 1970er-Jahren, vom alten Spaß-Hit „Ich wünsch mir ne kleine Miezekatze“ (Wum und Wendelin) bin hin zum harten Blues-Rock von „Rory Gallagher and The Taste“. „Und alle haben schön zugehört und jede Art von Musik goutiert“, freut sich Martin Grewer.

Mission also gleich bei der Premiere erfüllt. Denn am Freitag (31. Januar) hatte der Wulfener Rentner, der sich seit einem guten halben Jahr im „Förderverein Pro GHW“ engagiert, bei freiem Eintritt ab 18 Uhr erstmals zum „Vinyl-Flash“ ins Gemeinschaftshaus Wulfen eingeladen.

„40, 50 Leute waren gekommen, alle blieben die kompletten sechs Stunden da, um sich selbst eigene Vinyl-Wünsche zu erfüllen oder sich von den Musik-Vorlieben der anderen Gäste überraschen zu lassen.“

Auch Martin Grewer brachte natürlich sein Lieblings-Vinyl-Schätzchen mit - und spielte einen Song von der LP „Thanks I’ll Eat It Here“ vom US-Gitarristen Lowell George (Little Feat). „Eine echte Monsterplatte“, sagt er.

Nach der Verkostung beim „Wein-Flash“ im August 2024 also ein weiteres neues Format, um das Gemeinschaftshaus als Treffpunkt weiter zu beleben, „und Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenzubringen“, so Grewer.

Der Organisator hatte einen hochwertigen und robusten Renox-Plattenspieler zur Verfügung gestellt, dazu einen Vinyl-Reiniger, sodass niemand in Sorge sein musste, dass seine Singles oder LPs beschädigt werden würden. Außerdem bot er Knabbereien und Getränke zu erschwinglichen Preisen an, sodass einem gemütlichen Abend nichts im Wege stand, bei dem es sich auch trefflich in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen ließ.

40 bis 50 Musik-Fans lauschten den unterschiedlichen Klängen von den Vinyl-Platten.
40 bis 50 Musik-Fans lauschten den unterschiedlichen Klängen von den Vinyl-Platten. © Guido Bludau

Der Vinyl-Flash soll auf jeden Fall fortgesetzt werden, „der Wunsch der Gäste war: bis zu einmal pro Quartal“, sagt Martin Grewer. Die Premieren-Teilnehmer hat er in eine Mail-Adressenliste aufgenommen. „Der kleine GHW-Saal fasst bis zu 70, 80 Leute“, würde er sich weitere Interessierte freuen.

Der nächste Termin stehe aber noch nicht fest, werde aber rechtzeitig auf der Homepage des Gemeinschaftshauses veröffentlicht. Wer will, kann sich per Mail an mgrewer@googlemail.com in die Mailingliste eintragen lassen.

Weitere Ideen

„Und bei schönem Wetter könnten wir die Tür zur See-Terrasse öffnen und auch draußen Musik hören“, betont der Wulfener, der bereits ergänzende Ideen für weitere Vinyl-Abende hat: „Vielleicht mal zwischendurch einen Live-Musiker auftreten lassen oder auch musikalische Themenabende zu bestimmten Musik-Stilen zu entwickeln.“

Als begeisterter Hobby-Koch könnte er sich beispielsweise durchaus vorstellen, „bei einem Vinyl-Flash zum Schwerpunkt-Thema Country draußen auf der Terrasse den Barbecue-Grill anzuwerfen“.

Martin Grewer, der bis zur Pensionierung als Chemiemeister bei Evonik tätig war, würde sich übrigens niemals einen ganzen Vinyl-Flash-Abend mit seiner eigenen Lieblings-Musik trauen. Er steht nämlich auf experimentelle Rock- und Jazzklänge, von B wie Caspar Brötzmann und Carla Bley bis Z wie Frank Zappa. „Es sind Sachen dabei, die musste ich zwanzigmal hören, bis ich sie überhaupt verstanden habe“, sagt er. „Da würden alle Vinyl-Flash-Besucher sicherlich vor flüchten.“