„Downtown“ - so bezeichnen die Amerikaner ihre Innenstadtbereiche, in denen das gesellschaftliche Leben pulsiert. „Downtown“ - so prangt auch der grün erleuchtete Schriftzug im Flur vom „Treffpunkt Altstadt“. Denn „Downtown“ hat das Team des Dorstener Stadtteilzentrums seinen Jugendbereich getauft, in dem nach langem Warten bald wieder das Leben pulsieren kann.
Mit Beginn der Weihnachtsferien 2018 war das Haus für die Öffentlichkeit geschlossen worden – rund 24 Monate lang sollte das städtische Begegnungszentrum, Auf der Bovenhorst, anschließend umgebaut werden. Daraus wurden immer mehr Monate, inzwischen sind es vier Jahre.
Aus den unterschiedlichsten Gründen: Bombenverdachtsfälle, Corona-Pandemie, Personal-Engpässe, die problematische Auftragslage in der Baubranche, die zwischenzeitliche Nutzung des Gebäudes als Impfzentrum - um nur die wichtigsten zu nennen.
Doch jetzt gibt es eine gute Nachricht: Die Sanierung des Altbaus ist abgeschlossen, die Bau-Abnahmen dort sind erfolgt. „Dieser Teil kann am Montag, 16. Januar, eröffnet werden“, teilt Ludger Böhne, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage mit. „Dazu wird es eine bunte Eröffnungswoche geben, ein Programm-Flyer dazu wird in Kürze erscheinen.“

Der Treffpunkt Altstadt, der in seiner ursprünglichen Form mehr als 40 Jahre auf dem Buckel hatte, war als Projekt des Stadtumbauprogramms „Wir machen Mitte“ von Grund auf saniert worden für rund 5,4 Millionen Euro, überwiegend mit Fördermitteln. In Betrieb geht mit der Eröffnung des gänzlich neu ausgestatteten Altbaus der vergrößerte Jugendbereich „Downtown“, der jeweils montags bis donnerstags von 15 bis 21 Uhr für Jugendliche ab 13 Jahren zur Verfügung steht und für den es am 20. Januar (Freitag) eine Einweihungsparty mit Live-Acts und DJs geben wird.
Ebenfalls öffnen wird der Kids-Bereich, der ab dem 19. Januar jeweils donnerstags von 15 bis 18 Uhr für Kinder von 6 bis 12 Jahren öffnet. Auch die Erwachsenen-Angebote wie Tanzen, Töpfern oder Gymnastik können dann angeboten werden und die beide Beratungsbüros für externe Anbieter sind ebenfalls bezugsfertig. Und auch der Kletterraum mit der neuen Boulderwand wartet auf die künftigen Nutzer. Weitere Angebote der Eröffnungswoche: diverse Schnupper-Termine für künftige Kursangebote (Trommeln, Snooker, Kreatives, Kochen und Backen oder „Sing it like Disney“).
Abgeschlossen wird die Eröffnungswoche, zu der es auch eine Ausstellung mit den Dorstener Künstlern Stefanie Szukowski, Claudia Esser und Frank Hesse geben wird, mit einem Kinder- und Familienflohmarkt am 22. Januar (Sonntag). „Am ersten Halbjahresprogramm im neuen Treffpunkt Altstadt wird mit Hochdruck gearbeitet“, heißt es. Die Broschüre mit den Angeboten werde rechtzeitig vor der Wiedereröffnung veröffentlicht. Auch die Homepage www.treffpunkt-altstadt.de wird derzeit aktualisiert.

Der grundsanierte Altbau wurde um einen Neubau ergänzt, mit Bühne sowie Multifunktionssaal mit rund 300 Sitzplätzen. Eigentlich sollte auch er längst eröffnet worden sein, doch auch das dauert noch etwas. Zwar wären Technik, Theke, Mobiliar dort schon einsatzbereit. „Es sind aber noch Restarbeiten zu erledigen und es stehen noch die Abnahmen an“, so Ludger Böhne. „Alle Beteiligten arbeiten daran, dass die Eröffnung des Neubautraktes möglichst rasch folgen kann.“ Denn bereits im März sind die ersten Veranstaltungen geplant.
Schwierige Zusammenarbeit
Ein Grund für die Verzögerungen beim Bauprojekt seien übrigens auch (juristische) Auseinandersetzungen mit dem externen Architekten gewesen, wie Baudezernent Holger Lohse im Herbst gegenüber der Politik bekannt gegeben hatte. Die Zusammenarbeit sei schwierig gewesen, da dieser nach Einschätzung der Verwaltung seine Bauleitungsrolle „zum Teil nur unzureichend“ erfüllt habe, hieß es damals. Die Durchführungsfrist für das Projekt sei laut Lohse vom Fördergeber bis zum 31. März 2023 verlängert worden.
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