Veteranen der Dorstener Musikszene Trilogy betritt nach 19 Jahren wieder die Bühne

Veteranen der Dorstener Musikszene treten nach 19 Jahren wieder auf
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Für die Dorstener Musikszene ist es schon fast eine kleine Sensation: Trilogy, eine der dienstältesten Bands Dorstens, tritt am Samstag (31. August) mit musikalischen Weggefährten wieder im Amphitheater im Bürgerpark auf. Dort spielte sie bereits 1977 ihre Progressiv-Rock-Klänge. „Da war das Amphitheater noch brandneu“, sagt Guido Harding, Keyboarder der Band. „Damals gab es da keinen Strom, kein Licht, nur Beton.“ Irgendwie habe man sich damals Strom über Verlängerungskabel besorgen müssen.

Über freundschaftliche Kontakte zu den Betreibern der Oude Marie war Guido Harding auf die Idee gekommen, die Band noch einmal zusammenzutrommeln. 2005 hatte es den letzten Auftritt im Treffpunkt Altstadt als Vorband von „Lake“ gegeben. Dankbar ist die Band Christian Joswig vom Treffpunkt, dass sie sich dort nun auf den Auftritt vorbereiten darf.

Ein Foto aus früheren Zeiten: Trilogy feierten ihre Erfolge in den 70er- und 80er-Jahren.
Ein Foto aus früheren Zeiten: Trilogy feierten ihre Erfolge in den 70er- und 80er-Jahren. © privat

1987 hatte sich die Band aufgelöst, die Ende der 70er-Jahre Erfolge feierte, Band-Wettbewerbe gewann und sogar Platten in Japan verkaufen konnte. Der frühe Tod von Gitarrist Detlef Deeken, kurz nach Veröffentlichung eines Albums, bedeutete dann einen Einschnitt. Auch beruflich waren die Mitglieder immer mehr eingespannt.

„Wir waren aber immer befreundet“, sagt Guido Harding über die verbliebenen Mitglieder, zu denen auch Jochen Kirstein (Keys), Ludger Samson (Bass) und Martin Breuer (Schlagzeug) zählen. Nun wagen sie sich wieder auf die Bühne. „Wir haben immer noch zwei Keyboard-Burgen“, sagt Harding, allerdings keine schwere Hammond-Orgel mehr dabei.

Ludger Samson hat seinen originalen Hiwatt-Bassverstärker aus den 70er-Jahren kürzlich in einem Musikgeschäft überholen lassen. „Die haben da ganz ehrfürchtig gefragt, ob sie die alten Sicherungen bei sich ins Archiv legen können.“

"Mc Cool´s Return"
„Mc Cool´s Return" eröffnet den Konzertabend. © privat

Spezielles Programm

Ganz allein werden die vier allerdings nicht auf der Bühne stehen. Den Beginn um 19 Uhr macht die Formation „Mc Cool´s Return“, in der Jochen Kirstein Keyboard und Akkordeon spielt. „Sie haben ein spezielles Programm zusammengestellt“, sagt Guido Harding. Es werden nicht nur Folksongs gespielt, sondern auch Coversongs von den Rolling Stones oder Jethro Tull - „damit es für den Rahmen kompatibler ist“, so Harding.

Als zweite Band spielt „Project: Flow“, Guido Harding und Stefan C. Maus (Saxofon) Electronic-, Lounge- und Ambient-Klänge. Sängerin Meike Tornberg (von „Mc Cool’s Return“) wird bei einem Stück singen.

"Project: Flow"
„Project: Flow" spielt Ambient-Klänge. © privat

Gastmusiker

Nach einer Umbaupause ist „Trilogy“ mit einem etwa dreiviertelstündigen Programm zu sehen. Klassiker seien dabei, verspricht Harding, aber auch neu-interpretierte Stücke von Jack Bruce und Björk. Gastmusiker der beiden anderen Formationen werden die Dorstener Band dabei unterstützen, etwa Ludger Möllengraf als Gitarrist.

„Wir proben auf den Auftritt hin“, sagt Guido Harding zur Zukunft der Band befragt. Ob es anschließend weitere Auftritte oder Bandaktivitäten gebe, werde sich im Anschluss entscheiden. „Wir haben noch nicht beschlossen, ob wir weiter machen. Das wird auch von der Resonanz abhängen.“ Harding rechnet damit, dass das Konzert zum „Ehemaligen-Treffen“ wird. „Da freuen wir uns drauf.“ Vielleicht komme sogar ein Fan aus London.

Deutlich optimistischer äußert sich Ludger Samson zur Zukunft der Band. Er sagt augenzwinkernd: „Damals haben wir 1.500 Platten nach Japan verkauft. Ich rechne fest mit einer Anschluss-Tournee durch Japan.“