Neuerdings stehen auch an der Seikenkapelle/Einündung Nonnenkamp zwei Verkehrszeichen "Kinder", die auf die Gefahrensituation hinweisen.

© Michael Klein

Verkehrsprobleme an Grundschule: Mehr Elternpflichten, mehr Kontrollen

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Durchgangs- und Anliegerverkehr, Parkdruck, Kinder auf Schulwegen - die Situation an einer Grundschule in Dorsten ist problematisch. Stadt und Politik nehmen die Eltern mehr in die Pflicht.

Dorsten

, 04.01.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Autofahrer, die die Clemens-August-Straße als willkommene Abkürzung zwischen Gahlener Straße und Kirchhellener Allee nutzen. Die Straße „An der Seikenkapelle“: vielbefahren von den Anwohnern des Wohngebiets „Südwest“ und den Supermarkt-Kunden. Und kein geringer Teil dieses Durchgangsverkehrs ist auch auf der Straße „Nonnenkamp“ unterwegs, unter anderem viele Eltern, die ihre Kinder zum dortigen Schulzentrum bringen oder es von dort abholen.

Keine Frage: Die Verkehrssituation dort ist gerade morgens zu Schulbeginn und mittags zum Schulschluss unübersichtlich - und nicht gerade einfach und ungefährlich für die Kinder der Agathaschule, die dort seit dem Umzug ihrer Grundschule an den neuen Standort per Rad oder zu Fuß auf ihren Schulwegen unterwegs sind.

„Verkehrsbehördlich alles getan“

Die Verkehrssituation beschäftigt seit geraumer Zeit die Öffentlichkeit, die Schulgremien und auch die Politik. Auch der Schulausschuss widmete sich in seiner letzten Sitzung diesem Thema. „Aus verkehrsbehördlicher Sicht haben wir alles getan, was gemacht werden muss“, betonte dort Andreas Risthaus vom Ordnungsamt der Stadt.

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Wie an jeder anderen Grundschule bekommen auch die Eltern der Agathaschüler einen Schulweggrundplan an die Hand, in dem die jeweiligen Schulwege eingezeichnet sind. „Die Schulwegsicherung richtet sich nach einem NRW-Erlass, der strikte Vorgaben enthält“, so Risthaus.

Die notwendigen Verkehrszeichen habe die Stadt aufgestellt: „Überholverbot“, „Kinder“ (zwei zusätzliche an der Seikenkapelle seien hinzugekommen, um auf die Gefahrenlage hinzuweisen), das Zeichen „30 km/h“ erübrige sich, da die gesamten Straßenbereiche um die Agathaschule als Tempo-30-Zonen ausgewiesen seien und auch das Schild „Halteverbot“ sei am Nonnenkamp installiert. „Allerdings nur auf der Ostseite, da sich auf dem schulseitigen Fahrbahnrand ein Parkstreifen befindet.“

Der Schulwegeplan für Agatha- und Pestalozzischule.

Der Schulwegeplan für Agatha- und Pestalozzischule © Grafik: Stadt Dorsten

Die für Schulen zuständige Beigeordnete Nina Laubenthal bekräftigte, dass darüber hinausgehende Maßnahmen schwerlich infrage kämen. So sei beispielsweise ein Zebrastreifen in Tempo-30-Zonen (wie der Nonnenkamp) rechtlich ausgeschlossen, auch eine „Fahrradstraße“ käme nicht infrage, weil dort eben nicht Fahrräder das „vorherrschende Verkehrsmittel“ seien und Radwege-Fördergelder gibt es nur für „ortswichtige Straßen“, an denen Tempo 50 gelte.

Keine nennenswerte Verstöße

Nina Laubenthal teilte dem Ausschuss mit, dass der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) unlängst kontrolliert habe, ob Eltern mit ihren Autos im Parkverbot stehen und dass es Geschwindigkeitsmessungen mit Lasermessfahrzeugen gegeben habe. „Es wurden aber keine nennenswerten Verstöße festgestellt.“

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Die Beigeordnete weiß, dass aus Sicherheitsgründen viele Eltern bemüht seien, ihre Kinder mit dem Auto sicher zur Schule zu bringen. „Aber wenn sie den Kindern etwas mehr Selbstständigkeit zutrauen, wäre schon viel gewonnen, was die Verkehrssituation angeht“, sagte sie. Auch die Schulleitung habe die Eltern mit einem Anschreiben darauf hingewiesen.

Die Politik schlug in die gleiche Kerbe. „Eltern würden am liebsten ihre Kinder bis vor die Schultür fahren“, hieß es. Was künftig zu noch mehr Problemen führen könnte, wenn sie auch noch die neue Busschleife zuparken würden, die gerade für Grund- und Realschule gebaut wird.

Noch stärker überwachen

Die verzwickte Verkehrssituation rund um die Schule ließe sich nicht ändern, so ein Beitrag aus dem Plenum. Umso wichtiger sei, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Und das müsse zukünftig noch stärker überwacht werden, so eine weitere Forderung.