Vandalismus bei Schützenfest in Dorsten Stadt und Polizei äußern sich zur Sicherheitslage

Vandalismus bei Schützenfest: Stadt und Polizei äußern sich
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Mutmaßliche Gäste des Schützenfestes von Holsterhausen 53 haben am Pfingstwochenende zunächst Wasserschläuche gestohlen und dann die Ersatzschläuche mit einem Messer zerstochen. Das berichtet Ingolf Indenbirken, Vorsitzender des Schützenvereins. Außerdem erzählt eine Anwohnerin von vermüllten Vorgärten in der Umgebung.

Im Nachgang hat sich auch die Stadt mit den Fällen beschäftigt und schildert in einem längeren Statement ihre Sicht. Demnach habe die Verwaltung einige Hinweise zum Schützenfest in Holsterhausen erhalten. Diese hätten jedoch kein vollständiges Bild ergeben, ob es „diesmal eine außergewöhnlich erhöhte Zahl an Störungen gegeben hat“.

Vandalismus „mehr als unerfreulich“

Weiter heißt es: „Dass die Wasserversorgung des Festzeltes durch Diebstahl und Beschädigung von Schläuchen gefährdet wurde und Schlauchabdeckungen entfernt wurden, ist sicherlich mehr als unerfreulich auch für den Verein als Veranstalter.“

Die Stadt teilt aber auch mit, dass es bei Schützenfesten und anderen Veranstaltungen mit mehreren tausend Besucherinnen und Besuchern „immer zu Störungen durch einzelne Personen kommen kann“.

Um genau solche Störungen möglichst zu vermeiden, seien die Schützenvereine gesetzlich verpflichtet, Sicherheitskonzepte zu erarbeiten und eine „geeignete Zahl an qualifizierten Sicherheitskräften“ einzusetzen. „Die für die Dorstener Schützenfeste vorliegenden Sicherheitskonzepte genügen danach den gesetzlichen Anforderungen und sind mit dem Ordnungsamt abgestimmt“, so die Stadt.

Polizei prüft Begleitung von Festen

Je nach Größe der Veranstaltungen sei dann auch die Polizei involviert, führt Polizeisprecher Andreas Lesch auf Nachfrage aus. „Grundsätzlich werden wir über die entsprechenden Feste informiert. Im Vorfeld schauen wir dann, ob eine Begleitung durch die Polizei erforderlich ist“, sagt Lesch weiter. Das sei beispielsweise bei Umzügen der Fall.

Der Polizeisprecher ergänzt, dass die klassischen Schützenfeste allerdings nicht durchgehend begleitet würden. Die entsprechenden Dienststellen seien jedoch sensibilisiert. Dies zeige sich unter anderem in vermehrten Streifenfahrten, die auch das Umfeld des Festgeländes betreffen. Vor allem abends und nachts müsse verstärkt mit Verkehrs- und Alkoholkontrollen gerechnet werden.

Die Stadt fügt hinzu, dass eine vollständige Kontrolle und Beobachtungen der Festbesucherinnen und -besucher trotz aller Bemühungen „faktisch unmöglich“ sei. Das sei ebenfalls „nicht vereinbar mit den gesamtgesellschaftlichen Anforderungen an Eigenverantwortung und ein Mindestmaß an Anstand“.

Auswirkungen auf Folgefeste?

Haben die Vandalismus-Fälle in Holsterhausen nun Auswirkungen auf die folgenden Schützenfeste? Die Sicherheitslage würde vor jedem Fest grundsätzlich neu beurteilt, sagt Polizeisprecher Andreas Lesch. Schließlich sei nicht jede Veranstaltung gleich groß. In die Bewertung würden zudem die Erfahrungen der Veranstalter mit einfließen.

Die Stadt ergänzt: „Welche Möglichkeiten es über die bestehenden Konzepte hinaus gibt, solche Störungen bei Volks- und Schützenfesten zu minieren, wird die Stadt Dorsten – federführend das Ordnungs- und Rechtsamt unter Beteiligung des Jugendamtes – mit den Schützenvereinen besprechen.“

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