Unwetter tobte über Dorsten Viele Feuerwehr-Einsätze, Straßen überflutet, Bäume umgestürzt

Feuerwehr war im Dauereinsatz, Straßen überflutet, Bäume umgestürzt
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Erst brütende Hitze, dann ein heftiges Unwetter. Die Menschen in Dorsten sind am Dienstag (13.8.) Zeugen von extremen Wetterbedingungen geworden.

Am Abend gab der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine amtliche Unwetterwarnung (Stufe 4) heraus. Die Experten warnten von 19 bis 20 Uhr vor „schwerem Gewitter mit Orkanböen, extrem heftigem Starkregen und Hagel.“

„Große Gefahr für Leib und Leben“

Weiter heißt es: „Von Süden ziehen Gewitter auf. Dabei gibt es orkanartige Böen“ mit Geschwindigkeiten von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Hinzu kommt Starkregen mit Niederschlagsmengen zwischen 40 Litern pro Quadratmeter und 60 Liter pro Quadratmeter samt Hagel. Der DWD warnt: Es bestünde „große Gefahr für Leib und Leben“.

Die Feuerwehr arbeitete seit etwa 18.30 Uhr zahlreiche Einsätze ab. Zehn waren es bis 20.15 Uhr. So liefen beispielsweise in Wulfen einige Keller voll, Bäume stürzten auf die teilweise überfluteten Fahrbahnen. Auch auf der B58 von Schermbeck in Richtung Freudenberg lag ein Baum auf der Straße. Autofahrer halfen mit, den Baum zu beseitigen.

In Dorstens Nachbarstadt Haltern war die Lage hingegen deutlich angespannter. Auch dort war die Feuerwehr quasi durchgehend im Einsatz. Seit 18 Uhr rückten die Einsatzkräfte 23-mal aus (Stand 20.15 Uhr).

Gegen 20 Uhr folgte dann die Entwarnung es DWD: Die amtliche Unwetterwarnung wurde aufgehoben.

Einsätze im Kreis Borken

Im Kreis Borken, vor allem im nördlichen Teil und in Reken, absolvierten die Einsatzkräfte am Abend (Stand: 20.30 Uhr) rund 80 Einsätze. Unter anderem wurde ein Motorradfahrer in einer Vredener Bauernschaft von einer Sturmbö erfasst. In Epe wurde ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen: Der Fahrer konnte geborgen werden. Alle Feuerwehr-Gerätehäuser im östlichen Teil des Kreises waren besetzt - rund 200 Kräfte in Bereitschaft und zum Teil im Einsatz.

Einsätze Kreis Wesel

Witterungsbedingt kam es im Kreis Wesel am Dienstag (13. August), zwischen 18.45 und 21.15 Uhr, zu rund 30 Einsätzen unter Einbindung der Polizei.

Überwiegend kam es zu Gefahrenstellen aufgrund umgestürzter Bäume und Zäune (21).

  • Am Auesee in Wesel kam es zu Verkehrsstörungen, da alle Badegäste gleichzeitig den See und den Parkplatz verlassen wollten. Durch kurzfristiges Entfernen von Pollern konnte die Verkehrssituation aufgelöst werden.
  • Auf der Uedemer Straße in Marienbaum wurde ein Scheunendach komplett abgedeckt und in die nebenstehenden Bäume geweht.
  • In Moers wurde ein Baum auf die Gleise der Bahn gedrückt, die Notfallleitstelle der Bahn und die Feuerwehr beseitigten diesen.
  • Am Bahnübergang Grenzstraße (Voerde) kam es zu einem Blitzeinschlag in die Oberleitung. Daraufhin entstand ein Brand und Kabel lösten sich. Die Notfallleitstelle der Bahn kümmerte sich darum.
  • Die Fahrbahn der Gartenstraße in Friedrichsfeld war temporär überflutet.
  • Auf der Schmidtstraße in Wesel und am Markt in Flüren fielen Gegenstände (Dachpfannen/Äste) auf geparkte Autos.
  • An der Annastraße in Asberg schlug der Blitz in eine Grundschule ein. Hierdurch löste der Einbruchalarm aus. Es entstand nach ersten Erkenntnissen kein nennenswerter Schaden.
  • In einem Kieswerk in Winterswick wurde durch die Witterung ebenfalls ein Fehlalarm ausgelöst.
  • Eine Bombenentschärfung in Rheinberg musste wegen des durchziehenden Gewitters kurzzeitig unterbrochen werden.

Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde bei dem Unwetter niemand verletzt.