Für umstrittene Neubau-Planung in Dorsten Wichtige Vorentscheidung ist nun geklärt

Für umstrittene Neubau-Planung: Wichtige Vorentscheidung nun geklärt
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Auf dem Areal einer früheren Hoffläche in Holsterhausen will der Dorstener Bauunternehmer und Investor Hendrik Hütter 21 Wohnungen in drei Wohngebäuden errichten, die jeweils zweieinhalb Geschosse haben sollen.

Und dies ist bei den direkten Anliegern höchst umstritten - sie wollen, dass sich die Neubebauung an der Antoniusstraße/Krusenpad an den einstöckigen Bungalows dort orientieren solle.

Die Holsterhausener Bürgerinitiative will einen Verein namens "Quartierswohl" gründen.
Die Holsterhausener Bürgerinitiative will einen Verein namens „Quartierswohl" gründen. © Privat

Nun ist klar, wie das künftige Bauleitverfahren aussehen wird - es wird nämlich die zeitlich längere Variante geben, der Bauherr muss also etwas warten, bis er loslegen kann.

Stadtbaurat Holger Lohse gab in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses bekannt, dass die Verwaltung der Politik - die die Neupläne übrigens mehrheitlich befürwortet - empfehlen wird, für das Neubaugebiet ein Bebauungsplanverfahren mit öffentlicher Beteiligung einzuleiten.

„Auch aufgrund der Erschließungsaspekte können wir so alle wichtigen rechtlichen Belange besser einbinden, der Paragraf 34 reicht in der Hinsicht womöglich nicht aus“, so Lohse. Denn auch ein Prozedere nach $ 34 Baugesetzbuch war im Gespräch, das lediglich einen städtebaulichen Vertrag mit dem Investor vorsieht - mit kürzerer Verfahrensdauer und weniger Kosten für die Stadt.

Politik ist einverstanden

Die Ausschuss-Sprecher der Fraktionen sahen dies genauso wie die Verwaltung. Heiko Raffel (SPD) meinte: „Es gibt so viele Eingaben, so ist der Abwägungsprozess viel intensiver.“

Dr. Andreas Trotzer (CDU) stieß ins gleiche Horn: „Es geht um optimale und maximale Transparenz, strengste Festsetzungen und Ordnung in dem Verfahren, das sehen wir beim Paragrafen 34 gefährdet.“ Auch Michael Haake (Grüne) stimmte mit dem Vorredner überein: „Es wäre zwar wünschenswert, das Projekt schneller voranzutreiben, aber die Möglichkeit, die Stellungnahmen ordentlich zu prüfen, ist ein geeigneteres Mittel.“

Das geplante Bauvorhaben beschäftigt seit anderthalb Jahren die Gemüter - ließ der Investor doch zahlreiche alte Bäume abholzen, kurz bevor eine Veränderungssperre für das Grundstück erlassen werden konnte.

Auch in der jüngsten Sitzung des Dorstener Umwelt- und Planungsausschusses machten die Nachbarn in der Anwohner-Fragestunde auf ihr Anliegen aufmerksam. Alles Themen, die im künftigen Verfahren näher geprüft werden sollen, wie Stadtbaurat Holger Lohse anführte.

„Keine Maximalbebauung“ nennen die Anlieger ihr Ziel und haben unter diesem Motto vor ein paar Tagen sogar eine Bürgerinitiative in der Gaststätte „Deutsches Eck“ gegründet. „27 Mitglieder haben sich bereits eingetragen, viele weitere Quartiersbewohner haben bereits ihre Mitgliedschaft annociert“, so Initiator Heinrich Mussmann gegenüber der Dorstener Zeitung

Soziales Miteinander fördern

Darüber hinaus wollen die Anlieger am 15. April (Montag) um 19 Uhr ebenfalls im Deutschen Eck an der Hauptstraße einen offiziellen Verein gründen. „Sein Zweck ist nicht nur der Schutz der Bevölkerung vor Emissionen jeglicher Art und die Förderung und Erhaltung von Natur- und Klimaaustauschzonen“, kündigt Heinrich Mussmann an. „Der Verein soll auch das soziale Miteinander fördern.“ Weswegen sich die Anlieger bereits den Namen „Quartierswohl e. V.“ gesichert haben.

„Wir sind der Auffassung, dass wir uns als Verein besser über klare und rechtsfähige Strukturen dem Thema stellen können“, sagt der Steuerberater: „Wir wollen so eine ausschließlich investorenorientierte Bebauung des Hinterland-Grundstücks verhindern.“