Die Dorstener Fußgängerzone ist am Donnerstagmittag (1.6.) gut gefüllt. Die Sonne scheint, es ist Wochenmarkt. Für die Geschäfte in der Innenstadt könnten die Voraussetzungen eigentlich nicht besser sein, um Kundschaft zu begrüßen. Doch beim Schreibwarengeschäft Zurhausen gehen derzeit keine Menschen mehr ein und aus.
Ein Rolltor versperrt den Eingang. Im Fenster liegt ein gelbes Plakat aus Pappe. „Das Geschäft bleibt ab dem 1.6.2023 vorübergehend geschlossen“, steht darauf geschrieben.

Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung
Das Geschäft Zurhausen gehört zur Schreibwarenkette „Pro Büro und Kopier GmbH“. Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund hat über zehn Filialen in Nordrhein-Westfalen. Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung läuft seit Donnerstag (1.6.) ein Insolvenzverfahren am Dortmunder Amtsgericht.
Mit einer Vorinsolvenz im April sollte genau das noch verhindert und das Unternehmen gerettet werden. Offenbar ohne Erfolg. Die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien noch bis Ende April gesichert gewesen, hatte das Magazin „Indat“ berichtet.
Wie es nun mit dem Dorstener Traditionsgeschäft weitergeht, ist noch nicht sicher. Es gibt allerdings unbestätigte Gerüchte dazu. Das übergeordnete Ziel sei es, die Arbeitsplätze zu erhalten. Es habe einen Interessenten für eine Geschäftsübernahme gegeben, mit dem man sich jedoch nicht über die Ladenmiete habe einigen können. Es würden allerdings Gespräche mit weiteren Interessenten laufen.
Stellungnahme bleibt aus
Zu den Gerüchten hat sich die „Pro Büro und Kopier GmbH“ gegenüber dieser Redaktion am Donnerstag telefonisch nicht geäußert. Auch eine schriftliche Anfrage vom 10. Mai zu den weiteren Planungen ließ die Firma bislang unbeantwortet (Stand 1.6., 14 Uhr).
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