Wer die Sozialräume der früheren Aldi-Filiale an der Alleestraße 17 betreten will, erlebt erst einmal eine Überraschung. Die befinden sich nämlich gar nicht in dem Flachdachgebäude, sondern sind Teil des Erdgeschosses vom markant-gelb angestrichenen Mehrfamilienhaus nebenan.
Aber frisch renoviert sind sie inzwischen. „Wir wollen unseren Ehrenamtlichen schließlich vernünftige und vor allem menschenfreundliche Arbeitsbedingungen bieten“, betont Ursula Riedel.
Sie ist Geschäftsführerin des ehrenamtlichen Vereins, der als neuer Mieter in das Geschäftslokal einziehen wird: Die noch in Wulfen-Barkenberg ansässige „Tafel Dorsten“ wird nämlich künftig hier ihren Laden betreiben. „Es wird zwar alles noch sehr sportlich“, sagt Vereinsvorsitzender Herbert Rentmeister.
Aber er ist guter Dinge, dass die anvisierten Termine eingehalten werden können - 9. August: Schluss am Wulfener Handwerkshof, dann Umzug, 19. August: Neueröffnung in der Dorstener Altstadt.
Handwerker haben das Sagen
Anschließend können dann hier die von Supermärkten gestifteten Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, an bedürftige Dorstener verkauft werden. Aber zuvor haben die Handwerker am neuen Standort noch das Sagen. Wie die Elektrik-Firma Baumann, der Sanitär-Installateur-Betrieb Zepmeusel, die Schreinerei Vennemann, wie die Mitarbeiter der Fachfirma Ollbrink, die dieser Tage die alten und auch die neu angeschafften (Tief-)Kühlzellen geliefert, aufgebaut und angeschlossen haben.
Auch der Dorstener Malermeister Manuel Holthaus hatte in den vergangenen Tagen seinen Arbeitsplatz im künftigen „Tafel-Laden“, der zuvor 45 Jahre lang die Aldi-Filiale beherbergt hatte. Hat die Wände und Decken der Sozialräume neu angestrichen, die Türen und Fenster lackiert, den Vinyl-Boden verlegt.

Das Stahlbau-Unternehmen Preuss aus der Feldmark hat mit seinem Geschäftsführer Christian Müller kostenlos sogar nicht nur Materialien, sondern auch die Arbeitskraft mehrerer junger Mitarbeiter zur Verfügung gestellt. Unter Anleitung von Ausbilder Christian Companie haben nämlich unter anderem Enya Otto und Jan Schwandt innerhalb von nur fünf Tagen die Schwerlastregale für die Waren-Paletten konzipiert, hergestellt und installiert. Und sogar die Wände mit U-Profilen aus Stahl abgedichtet.
Regale geschenkt
Langsam, aber sicher nimmt so der 500 Quadratmeter große Tafel-Laden Gestalt an. Die Discounter-Kette „Aldi“ hat der sozialen Einrichtung sogar einige ihrer praktischen Regale für den Obst- und Gemüseverkauf geschenkt, sagt Vorsitzender Herbert Rentmeister. Gut zu erkennen sind inzwischen auch der abgetrennte „Warteraum“ im Eingangsbereich („damit die Kunden nicht mehr draußen stehen müssen“) und die Empfangszone, in der sich die Kunden anmelden und registrieren können.

Schon vor der Eröffnung werden dort die neuen Kundenkarten im neuen Laden ausgegeben, jeweils von 10 bis 12.30 Uhr. Am Montag (5.8.) für diejenigen, die montags einkaufen wollen, am Mittwoch (7.8.) für die künftigen Mittwochs-Kunden und am Freitag (9.8.) für die Freitags-Kunden.
25 neue Ehrenamtliche
Übrigens haben sich kürzlich auf einem Kennenlernabend der Dorstener Tafel im Bürgerbahnhof 25 neue Ehrenamtliche zur Mitarbeit als Sortierer, Fahrer oder Verkäufer bereit erklärt. Und der Seniorenbeirat (bei dem auch Tafel-Vorstandsmitglied Hugo Bechter aktiv ist) will mit seiner Seniorenbegleitung künftig einen Fahrdienst von Barkenberg zur Altstadt anbieten.
Wer die Tafel Dorsten personell und finanziell unterstützen will, kann sich informieren unter www.dorstener-tafel.de.