
© Michael Klein
Straße zwischen Marl und Altendorf-Ulfkotte wird für 20 Monate einspurig
Baustelle
Wegen der 4,7 Mio. Euro teuren Umbauarbeiten am Rapphoffs Mühlenbach wird die Altendorfer Straße ab Dienstag (19. Februar) zur Baustelle. Auf die Autofahrer kommen Verkehrsbehinderungen zu.
Ab Dienstag (19. Februar) müssen sich Autofahrer zwischen Altendorf-Ulfkotte und Marl auf eine Baustelle einstellen. Anderthalb Jahre lang ist die Altendorfer Straße (L 601) dann halbseitig gesperrt, der Verkehr wird durch eine Baustellenampel geregelt. Der Grund für die Bauarbeiten: Mit einjähriger Verzögerung beginnt der Lippeverband mit dem Umbau des Rapphoffs Mühlenbachs auf einer Länge von 500 Metern, in diesem Zuge wird die Brücke, die über den Bach führt, abgerissen und neu gebaut. Übergangsweise wird der Verkehr über eine Ersatzbrücke geführt.
Bergschäden
Der Bach muss umgebaut werden, weil er aufgrund von Bergbauschäden kein stetiges Gefälle mehr aufweist. Deswegen muss die Gewässersohle vertieft werden, damit das Wasser im Rapphoffs Mühlenbach wieder ganz normal abfließen kann. Zudem soll der Bach ökologisch aufgewertet werden.
Wie der Lippeverband als Träger der Baumaßnahme mitteilt, wird mit den Arbeiten zunächst für eine neue Zufahrt zum Hof Terboven und mit dem Bau der Ersatzumfahrung inklusive Behelfsbrücke direkt neben der jetzigen Brücke begonnen. Schon dafür muss die Straße halbseitig gesperrt werden, um die Anschlüsse der Umfahrungsstrecke herstellen zu können.
Bauzeit bis Oktober 2020
Wenn die Ersatzbrücke fertig ist, wird die Altendorfer Straße zwischen B 224 (Bochumer Straße) und der Buerer Straße für den Durchgangsverkehr über 7,5 Tonnen gesperrt. Eine großräumige Umleitung über die südlich gelegene Altendorfer Straße und die Scholvener Straße (auf Gelsenkirchener und Marler Stadtgebiet) wird dann ausgeschildert. Für landwirtschaftlichen Verkehr ist die Durchfahrt frei. Die Baumaßnahme kostet 4,7 Millionen Euro und dauert voraussichtlich bis Oktober 2020.
Vorgesehen war zunächst, die Brücke im Verlauf der Altendorfer Straße ersatzlos und ohne Behelfsbrücke abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Die wichtige Verbindungsstrecke wäre damit über den gesamten Zeitraum der Maßnahme nicht durchgängig nutzbar gewesen. Als unsere Zeitung über diese Pläne berichtete, brach ein Sturm der Empörung in Altendorf-Ulfkotte aus: Die Straße wird immerhin von 4000 Fahrzeugen täglich genutzt. Auf Berufspendler Richtung Marl ebenso wie auf Landwirte auf dem Weg zu ihren Feldern wäre ein täglicher Fünf-Kilometer-Umweg über Marl-Polsum zugekommen.
Kompromiss erzielt
Altendorfer Bürger sowie SPD- und CDU-Vertreter aus dem Ortsteil wiesen gegenüber der Stadt immer wieder auf die drohenden Belastungen hin. In mehreren Terminen mit dem Lippeverband und der Ruhrkohle AG (RAG), die als Verursacherin der Schäden die Baukosten der Bachregulierung und Brückensanierung übernimmt, gelang es Dorstens Stadtbaurat Holger Lohse schließlich, den Kompromiss Behelfsbrücke zu erzielen. Auch dafür übernimmt die Ruhrkohle einen sechsstelligen Betrag.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
