An den Anblick von Bauzäunen haben sich die Kinder der Pestalozzischule mittlerweile gewöhnen müssen.

© Berthold Fehmer

Stadt sollte Förderprojekten nicht mehr Priorität geben als Schulen

rnMeinung

Spielgeräte abgebaut, Schulhof eingezäunt: Das erleben Kinder der Pestalozzischule seit Jahren. Dass die Stadt „Wir machen Mitte“-Projekte stattdessen priorisiert, ist ein Problem. Ein Kommentar.

Dorsten

, 26.06.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Es ist nicht so, als würde an der Pestalozzischule seitens der Stadt nichts getan. Neuer Sand ums Klettergerüst, ein Fallschutz am Schulhof-Drachen Hardtmut und mehr wurde zuletzt umgesetzt. Allerdings ist der Schulhof derzeit, was Spielmöglichkeiten betrifft, ziemlich abgeräumt. Der Bauzaun um das Schulgebäude steht schon lange. Der Bolzplatz ist nicht erst seit gestern nach jedem größeren Regen eine Seenplatte.

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Stadtsprecher Christoph Winkel sagt, dass Schulhof-Projekte sich verzögert hätten, weil „Wir machen Mitte“-Projekte priorisiert wurden. Symptomatisch für eine problematische Entwicklung der letzten Jahre.

Verzögerungen durch Förderprojekte

Kommunen können aufgrund knapper Kassen vieles nur mit Fördergeldern realisieren. Projekte, die sinnvoll sind, aber manchmal auch eher der Art: Kann man machen, müsste man aber auch nicht unbedingt. Da vom Fördergeber oft enge Zeitpläne vorgegeben und Planungskapazitäten im Rathaus endlich sind, kommt es zu Verzögerungen in anderen Bereichen.

Schulhöfe sind gerade in der Pandemie aber keine „Verhandlungsmasse“, sondern werden täglich gebraucht. Zur Minimierung von Infektionsrisiken spielt sich vieles mittlerweile draußen ab: etwa Sportunterricht oder der Offene Ganztag. Die Stadt sollte ihre Rolle als „Schulträger“ ausüben, nicht als „Schulhintersichherzieher“.

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