Den klassischen Sommerschlussverkauf gibt es in vielen Geschäften nicht mehr. Trotzdem werben einige Läden an ihren Schaufenstern mit satten Rabatten: Bis zu 70 Prozent können die Dorstenerinnen und Dorstener sparen.
Üblicherweise startet der freiwillige Sommerschlussverkauf Ende Juli und geht rund zwei Wochen, erklärt der Handelsverband Deutschland. „Aufgrund der bislang unter anderem wetterbedingt schwankenden Nachfrage nach Sommerware ist die Auswahl an Produkten aus der Frühjahrs- und Sommersaison im Einzelhandel noch groß“, heißt es. Gleichzeitig muss Platz für die Herbst- und Wintermode geschaffen werden.
Auch Mitte August zieren noch zahlreiche Rabatt-Plakate die Schaufenster von Mode-Geschäften in Dorsten. Ein Gespräch mit den Handelstreibenden zeigt: Die Sommersaison lief anders als geplant.
„Als ich vor drei Jahren nach Dorsten kam, hieß es: Wenn Markt ist, ist viel los“, erklärt die Store-Managerin beim Modehaus Sinn. Susanne Lux: „Das ist in Teilen immer noch so, aber es hat sich total verändert. Es ist einfach nicht mehr messbar“, führt sie aus. Doch auch die Ferien spielen in den Sommerverkauf mit rein. Seit Ende Juli macht das Modehaus einen klassischen Sommerschlussverkauf und versucht seine Sommerbestände zu räumen, um Platz für neue Ware zu schaffen.

Zunächst gab es 30 Prozent auf den ursprünglichen Preis der Sommerkleidung. Mittlerweile gibt es auf den Rabatt nochmal 50 Prozent obendrauf. „Es lief erst nicht so an, weil das Wetter nicht mitgespielt hat“, erklärt sie. Auf Einzelteile kann es auch schonmal 70 Prozent Rabatt geben. „Das ist das Maximum.“
Die Kombination aus vielen Regentagen und sehr hohen Temperaturen treibe die Menschen eher an andere Orte als in die Dorstener Innenstadt, vermutet sie. Im vergangenen Jahr gab es durch die milden Temperaturen bereits keine richtige Wintersaison und diesmal auch keine im Sommer. „Das ganze Thema ist für den textilen Einzelhandel nicht mehr kalkulierbar. Das ist für uns alle nicht einfach“, erklärt Susanne Rux.
Kunden möchten neue Mode
Die Erfahrung zeige jedoch, dass die Kunden bereits im August großes Interesse an herbstlicher Kleidung haben. Rund ein Drittel ihrer Zahlen schreibe die Store-Managerin mit Herbstmode. „Man will einfach Neues haben“, so Rux. Gleichzeitig wissen die Kunden, dass der Sommerschlussverkauf das ein oder andere Schnäppchen parat hält.
Auch bei Intersport war der durchwachsene Sommer und die Ferienzeit zu spüren. Das Sportbekleidungsgeschäft in den Mercaden hat seine große Rabattaktion im Sommer bereits beendet. Das Geschäft setzt aber auf stetige Aktionen: „Der Kunde sucht immer mal wieder ein Angebot“, erklärt Inhaber Marinus Kösters. Gleichzeitig möchten die Kunden zum Ende des Sommers spezielle Angebote. „Der Kunde weiß das. Das ist wie Black Friday“, so der Experte.
Immer mal wieder Angebote
Zur klassischen Sommerschlussverkaufszeit Ende Juli ist Marinus Köster daher mit der Rabattaktion gestartet. Nach rund drei Wochen war sie wieder vorbei. „Wir starten mit Vollgas in die Wintersaison“, sagt Kösters. Trotzdem gibt es weitere Schnäppchen im Geschäft. „Wir versuchen immer irgendein Angebot dazuhaben, Wir haben zum Beispiel immer einen reduzierten Laufschuh“, sagt er.

Einige andere Modegeschäfte in der Innenstadt bestätigen die schwierige Sommersaison. Die Stadt sei so leer gewesen wie noch nie, heißt es. Vor allem die Laufkundschaft lockt die Angebote in die Geschäfte. Doch es gebe auch viele Menschen, die gezielt nach Angeboten suchen. Den höchsten Rabatt bieten auch die meisten anderen Geschäfte mit 70 Prozent an. Nahezu überall gilt dasselbe Prinzip: Die neue Ware für den Herbst und Winter braucht Platz und die noch reichlich vorhandene Sommerkleidung soll mit guten Angeboten an den Kunden kommen.
Die Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.